Was ist eigentlich dieses FERC?
 

FERC steht für forest-and-ecosystem-risk commodities. Immer wieder liest man aber auch andere Bezeichnungen, wie zum Beispiel "EU-Rechtsrahmen zur Eindämmung und Umkehrung der von der EU verursachten weltweiten Entwaldung".

Die Europäische Kommission hat den großen Wald-Fußabdruck der EU bereits in einer Studie im Jahr 2013 erwähnt. Doch es sind einige Jahre vergangen, bis im Jahr 2019 die EU-Kommission eine weitere "Mitteilung" veröffentlichte. Darin verspricht sie Maßnahmen zur Lösung des Problems. Die Veröffentlichung wurde sowohl von den nationalen Ministern als auch vom Europäischen Parlament begrüßt. Die von der Leyen-Kommission
hat solche Maßnahmen gegen die Entwaldung zu einem zentralen Bestandteil des Europäischen Green Deals und der EU-Biodiversitäts-Strategie bis 2030 erklärt. 

Angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise, mit der wir konfrontiert sind, ist allerdings etwas mehr Tempo geboten. Es wird höchste Zeit, dass die Kommission konkrete Vorschläge für den Kampf gegen die Zerstörung von Wäldern und Ökosystemen und für einen besseren Schutz von Menschenrechten vorlegt.

Ein solcher konkreter Vorschlag der Kommission soll nun am ? 10. November ? veröffentlicht werden.

In der letzten Woche wurde von einigen Medien das Impact Assessment zu der FERC Legislation geleakt. Hier einige Beispiele:

Aus dem geleakten Papier wird deutlich, dass in der vorgesehenen FERC Legislation zu entwaldungsfreien Lieferketten vermutlich die Rohstoffe Kautschuk und Leder ausgeschlossen sind. 

Mehr Hintergrund zu FERC könnt ihr hier finden.

Was hat nun diese ominöse FERC Gesetzgebung mit EU Mercosur zu tun?

FERC ist schon seit langem in der Planung. Immer wieder gab es Hinweise darauf, dass der politische Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens abgewartet wird, bis der FERC Prozess offiziell gestartet wird.

So wurde zum Beispiel im Juli 2019 die MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN zur „Intensivierung der EU-Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Wälder in der Welt“ veröffentlicht, knapp einem Monat nach dem politischen Abschluss von EU-Mercosur.

Seit Jahren ist bekannt, dass fast 80 % der gesamten Entwaldung sind auf die gestiegene Erzeugung von Waren wie Soja, Rindfleisch, Palmöl, Kaffee und Kakao zurückzuführen sind. Um dieses zu verändern, will die Kommission sicherstellen, dass "keine in der EU verkauften Erzeugnisse in einer die Wälder schädigenden Weise gewonnen werden“.

FERC ist also der Gegenspieler zu EU-Mercosur!

FERC steht im Idealfall für Waldschutz während EU-Mercosur für Entwaldung steht.

In der Beantwortung einer Anfrage einiger MEP hat Handelskommissar Dombrovskis FERCals begleitenden, aber entkoppelten Prozesse zu EU-Mercosur dargestellt. Details dazu findet ihr im angehangenen Dokument.

Wir als Greenpeace bleiben dran und halten euch auf dem Laufenden :) stay tuned!

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