Europäische Woche der Mobilität

Elena Welsch
Elena Welsch Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Aachen

 

Musik in bester Akustik, Spielplätze für Kinder, Cafés, die sich aneinanderreihen und die Menschen zu einer erholsamen Pause einladen, politische Aufklärungsarbeit, Bastelstationen und Fläche für Skater – und das alles im Herzen der Stadt Aachen.
 

Wo sonst der Autoverkehr diesen Möglichkeiten den Platz raubt, wurde am 18. und 19. September ein ruhiger Ort zur Erholung, für Gesprächsmöglichkeiten oder einen entspannten Einkauf geschaffen. Die Rede ist vom „Reallabor“, das die Stadtverwaltung Aachen anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche veranstaltete. Für eine Woche blieben die Seitenstraßen, die am Theater vorbeiführen, gesperrt. Nur Busverkehr konnte langsam passieren.

Buntes Programm statt Autoverkehr

Die so geschaffene Fläche wurde für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung gestellt – es gab viele geplante Angebote wie unseren Aktionsstand, den Gemeinschaftsgärten Hirschgrün und der Stadt. Einige Aktionen entstanden spontan vor Ort, wie Skating-Übungen oder ein Mühle-Spiel in 2x2- Meter, das mit Panzerband auf dem Boden markiert war. Die Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz nutzten die Möglichkeit für Konzerte unter freiem Himmel mit genügend Abstandsmöglichkeiten für die Zuhörer*innen. Aachener Bürger*innen konnten sich kreativ diesen Ort selbst aneignen und zurückerobern.

Dr. Daniela Karow-Kluge (Projektsteuerung Citymanagement der Stadt Aachen), eine Initiatorin des „Reallabors“, hatte offene Ohren für die verschiedenen Ideen und Anregungen von Passant*innen, wie man diesen Ort umgestalten könnte, sollte er auf Dauer dem PKW-Verkehr entzogen werden. Die Ideen reichten von Spielplätzen über einen Platz für StreetArt bis hin zu einem begrünten Park „für ein Bierchen“.

„Reallabor“ bietet Raum für Erholung und Kreativität

Wir haben die Initiative der Stadtverwaltung, das „Reallabor“ als Test zu schaffen, ob beide Straßen in Zukunft autofrei werden können und dieser Platz dann lebenswert für die Menschen gestaltet werden kann, als sehr positiv wahrgenommen. Greenpeace Aachen hat das Angebot genutzt, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Verkehrswende zu sprechen und weitere Unterschriften für die Petition gegen das EU- Mercosur- Freihandelsabkommen zu sammeln. Vor allem aber konnten wir selbst vor Ort uns ein Bild davon machen, wie eine Verkehrsberuhigung mitten in der Stadt einen Raum öffnet, in dem Menschen aufatmen können und wieder miteinander ins Gespräch kommen. 

Frei von Lärm und Abgasen

Insgesamt begrüßen wir diese Art von Stadtgestaltung, da die Bürger*innen gut mit eingebunden werden und ihre Wünsche zur Entwicklung der Innenstadt äußern können. Zusätzlich ist an dieser Stelle natürlich der gesundheitliche, ökologische und klimaschützende Aspekt zu berücksichtigen, wenn die Innenstadt in Sachen Lärm und Abgas entlastet wird. Für Letzteres überschreitet sie ja immer noch regelmäßig die zugelassenen Grenzwerte. Das „Reallabor“ stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Verkehrswende und lebenswertes Aachen dar.

Wir würden uns freuen, noch an weiteren Orten in Aachen solche Quellen der Erholung und Raum für Kunst und Kreativität zu erleben.