Covid-19

Daniel Ku
Daniel Ku Greenpeace Ortsgruppe • 25 Juni 2020
in der Gruppe Greenpeace Bielefeld

Wie Zoonosen vom Menschen begünstigt werden

 

In den vergangenen Tagen haben wir auf unseren Social Media Kanälen viel über Corona berichtet, denn COVID-19 ist eine sogenannte Zoonose. Das bedeutet, dass der Erreger von Wildtieren auf den Menschen übertragen wurde. Das trifft auf etwa 60 Prozent aller heute bekannten Infektionskrankheiten zu, darunter sind Ebola, Tollwut und SARS.

Die Übertragung kann nur stattfinden, wenn Menschen mit Wildtieren in Kontakt kommen. Das ist insbesondere auf Wildtiermärkten der Fall, da Menschen, Haus- und Wildtiere hier auf engem Raum zusammen kommen. Viren können sich auf diese Weise leicht verbreiten.

Auch die Zerstörung natürlicher Lebensräume von Wildtieren steigert das Risiko einer Übertragung auf den Menschen. Und der Verlust der Biodiversität verschärft das Problem weiter: Durch die Zerstörungen in den Ökosystemen und das Artensterben breiten sich wenige anpassungsfähige Arten immer weiter aus. Sie sind für sich selbst widerstandsfähiger, tragen jedoch häufiger Krankheitserreger in sich, mit denen die Ausbreitung gefährlicher Infektionen wahrscheinlicher wird. Daher müssen wir gegen die Ursachen dieser Zerstörung vorgehen, um das Auftreten weiterer Zoonosen wie Covid-19 zu verhindern.

Die Rodung von Regenwäldern sorgt für einen weiteren Verlust der Artenvielfalt. Insbesondere für die industrielle Tierhaltung werden viele Flächen benötigt, beispielsweise um Futtermittel anzubauen. Die freilebenden Tiere müssen sich immer weniger Lebensraum miteinander teilen. So können sich Viren unter den Tieren schneller ausbreiten und zugleich können neuartige Krankheiten entstehen, die auch auf den Menschen übertragbar sind.

Die Tierhaltung im industriellen Stil ist problematisch, da dadurch, dass die Tiere auf engem Raum gehalten werden, sich zoonotische Krankheiten leicht ausbreiten. Zudem können antibiotikaresistente Keime über die Gülle in die Umwelt gelangen, was schließlich zur Folge hat, dass einige bakterielle Infektionen am Menschen schwerer oder gar nicht behandelt werden können.

 

Was können wir tun, um das Auftreten weiterer Zoonosen unwahrscheinlicher zu machen?

Nicht nur für den Umwelt- und Klimaschutz, auch zum Schutz der Menschen vor gefährlichen Viren müssen wir Naturschutz konsequent betreiben und Schutzgebiete erhalten und ausweiten.

Durch unser Konsumverhalten können wir, jede*r Einzelne, einen Beitrag leisten: Indem wir deutlich weniger tierische Produkte konsumieren, regional einkaufen und mehr auf ökologische Lebensmittel setzen, unterstützen wir eine nachhaltige Agrarpolitik sowie den Schutz des Ökosystems und tragen zum Erhalt der natürlichen Lebensräume bei.

Diese Schritte sind ein Beitrag, um Zoonosen in Zukunft zu vermeiden und unsere Gesundheit zu schützen.