Heute genau vor 9 Jahren saßen wir vor den Bildschirmen und konnten nicht fassen, was da in Japan geschah: ein Tsunami zerstörte weite Teile an der japanischen Ostküste, ca. 20 000 Menschen starben. Das direkt am Meer liegende und schlecht abgesicherte AKW Fukushima-Daiichi wird schwer beschädigt, es kommt zu Explosionen und einer Kernschmelze, die weitreichende Verstrahlungen zur Folge haben. Etwa 150 000 Menschen werden evakuiert.

Unsere nur an Aktuellem interessierte Gesellschaft hat viel davon schon vergessen, doch die Situation im Gebiet um das AKW ist weiterhin verheerend: 10 Millionen Kubikmeter radioaktiv verseuchten Bodens wurde abgetragen und lagert in riesigen schwarzen Plastiksäcken im ganzen Gebiet - wo das hin soll, ist unklar. Nach wie vor muss der Bereich der Reaktorblöcke kontinuierlich mit Wasser gekühlt werden; hunderttausende Tonnen radioktives Spülwasser ist angefallen, von dem niemand weiß, wo es hin soll. Ein Teil wird ins Meer geleitet. Ein "Aufräumen" hat wegen der Strahlung noch kaum begonnen. 

Die Zahl an Schilddrüsenkrebs bei Kindern hat aufgrund der Belastung mit radioaktivem Jod nach dem GAU dramatisch zugenommen; wie viele Menschen wie stark verstrahlt wurden, ist unklar. Die Regierung versucht durch Kürzung der Unterstützung Menschen zu bewegen sich wieder im Bereich Fukushima anzusiedeln bzw. zurückzukommen. Um den Anschein von Normalität zu erwecken, soll sogar im Rahmen der Olympischen Spiele Fukushima Stadt mit einbezogen werden!

Atomkraft, die jetzt wieder wegen Kohleausstieg und angeblicher CO2-Neutralität wieder ins Spiel gebracht wird, ist kein Ausweg. Und das Hauptproblem, dass die Unmengen strahlenden Abfalls sicher für eine Million Jahre ( 1 000 000!) gelagert werden muss (zur Erinnerung: die Geschichte des Homo sapiens umfasst etwa 150 000 Jahre!) ist an keinem Ort der Welt gelöst. AKW´s müssen abgeschaltet werden!

Aus diesem Anlass hielten wir abends in Böblingen am Elbenplatz eine Mahnwache in adäquatem Outfit (Schutzanzüge, Gasmasken, Atomfass) ab!