29. Juli 2021: Heute ist Earth Overshoot Day – unsere Erde ist am Limit!
Infoaktion an der Uferstraße Höhe Albabrücke von 16 - 18 Uhr!
Der Earth Overshoot Day ist der Tag, an dem die Erde am Limit ihrer Ressourcen angekommen ist. An dem Tag haben wir alle natürlichen Vorräte unseres Planeten aufgebraucht, für deren Erneuerung er ein volles Jahr benötigt. Weil wir mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen haben, als unsere Ozeane und Wälder absorbieren können. Weil wir schneller gefischt haben, als sich die Fischbestände erholen können. Weil wir rascher Bäume gefällt haben, als sie nachwachsen. Von heute an verringern wir die Substanz, die diese Erträge produziert!
1971 haben wir noch fast vollständig vom Jahresertrag der nachgewachsenen Rohstoffe unserer Erde gelebt, der Overshoot Day war am 21. Dezember! 1995 war es der 21. November und 2019 schon der 29. Juli (Global Footprint Network)! Im "Corona-Jahr" 2020 überschritten wir die Grenze erst am 22. August, was immerhin dem Stand von 2010 entspricht. Die Reduktion von Flug- und Autoverkehr und die Drosselung der Industrieproduktion haben den Tag 2020 mehr als 3 Wochen nach hinten verschoben und unserer Erde eine - kurze - Erholungspause verschafft. Es geht also – wir können die Lage verbessern!
Doch es war eine kurze Verschnaufpause - unser Leben kehrt wieder zur "Normalität" zurück mit Konsum, Mobilität, usw.. Wir sind weit von Veränderungen entfernt, die erforderlich wären, das ökologische Gleichgewicht herzustellen.
Unsere eine Welt ist nicht genug
Ökologisch betrachtet leben wir über unsere Verhältnisse. Die Menschheit verbraucht derzeit 60% mehr als das, was unser Planet erneuern kann – oder so viel, als ob wir auf 1,6 Erden leben würden. Und lebten wir unverändert weiter wie bisher, bräuchten wir bis 2030 zwei Planeten, um den Bedarf an Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen zu decken.
Deswegen muss jetzt ein gewaltiges Umdenken stattfinden. Es ist höchste Zeit, dass wir ressourceneffizienter und nachhaltiger konsumieren. Die Forscher des „Global Footprint Network“ rufen jeden Einzelnen konkret auf, etwas gegen diese Entwicklung zu tun. Würden wir zum Beispiel die Nahrungsmittelabfälle oder den CO2-Ausstoß weltweit halbieren könnten wir den Weltüberlastungstag weiter nach hinten verschieben. Es wäre nicht unmöglich, unseren Verbrauch 2050 wieder ins Gleichgewicht mit den Kapazitäten unseres Planeten zu bringen.
Schritte, den Overshoot Day zu verschieben
Ernährung überdenken: Wenn wir den globalen Fleischkonsum um 50 Prozent reduzieren und mehr Kalorien aus Pflanzen verbrauchen würden, würden wir den Overshoot Day deutlich nach hinten verschieben!
Lebensmittel sparen: Die Menge der verschwendeten Lebensmittel macht etwa 9 Prozent des globalen ökologischen Fußabdrucks aus. Wenn wir die Lebensmittelabfälle weltweit halbieren würden, würden wir den Overshoot Day um 11 Tage verschieben.
Der Natur helfen: Würden wir 350 Millionen Hektar Wald wiederaufforsten, würden wir den Overshoot Day um 8 Tage verschieben. Aber auch ein naturnaher Garten hilft unserer Umwelt.
Transport-Alternativen nutzen: Wenn wir nur halb so viel mit dem Auto fahren und ein Drittel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen würden, könnten wir den Overshoot Day um 12 Tage verschieben.
Zu grünem Strom wechseln: Kohle etwa bläst nicht nur jede Menge CO2 in die Luft, sie verschmutzt auch unsere Gewässer. Deshalb tragen Wind- und Solarenergie auch dazu bei, dass sich die Ökosysteme unserer Flüsse und Meere regenerieren können.
Kleidung bewusst kaufen: Kleidung macht 3 Prozent des globalen ökologischen Fußabdrucks aus. Kaufen Sie bewusst ein, z.B. Kleidung aus ökologischer und sozial fairer Herstellung. Achten Sie auf Öko-Labels. Oder kaufen Sie auch mal second-hand.
Unverpackt-Laden in der Nähe suchen: Denn Lebensmitteleinkäufe ohne Plastikmüll und Altpapier entlasten die Umwelt. Auf Märkten und Bauernhöfen dürfen als Transportverpackung zumeist eh die eigenen Dosen, Beutel, Eierkartons mitgebracht werden.
Warenzerstörung stoppen: Onlinehändler, allen voran Marktführer Amazon, lassen im großen Stil neuwertige Elektronik, Kleidung und andere Waren vernichten – Ladenhüter ebenso wie zurückgesandte Artikel. Weil das billiger ist, als sie neu zu verpacken oder an Bedürftige zu verschenken. Diese Verschwendung muss aufhören.