Der Blaue Engel

Redaktion GP Deggendorf
Redaktion GP Deggendorf • 16 August 2014
in der Gruppe Greenpeace Deggendorf
Von Ilona Kienle

Zum Schulstart informierten wir über Recyclingpapier.

Recyclingpapier statt Urwaldzerstörung

Jeder zweite gefällte Baum wandert in die Papierproduktion – Tendenz steigend. Nicht nur deutsche und nördliche Wälder Europas sowie Kanadas und Russlands landen als Kopierpapier, Hefte, Zeitschriften oder Toilettenpapier in unseren Läden. Auch Holz aus Regenwaldvernichtung wird zu Papierprodukten verarbeitet, die in Deutschland auf dem Markt sind.
Wir Deutschen verbrauchen pro Kopf 248 kg Papier im Jahr und sind somit Weltmeister. Ein Titel, auf den wir nicht unbedingt stolz sein sollten, da der Großteil des Konsums unnötige Verschwendung ist.

Daher sind die drei wichtigsten Grundsätze: Papier sparen, Recyclingpapier verwenden, auf empfehlenswerte Siegel achten.

Recyclingpapier statt Urwaldzerstörung
© Greenpeace Deggendorf

Für Recyclingpapier spricht seine deutlich bessere Ökobilanz. Denn es schont zum einen die Wälder, zum anderen wird bei der Herstellung im Vergleich zu Frischfaserpapier rund 60 Prozent Energie und Wasser gespart. Recyclingpapier ist von einwandfreier Qualität, und die 100er Weiße ist von Frischfaserpapier nicht mehr zu unterscheiden. Dennoch gilt: Je dunkler umso umweltschonender, da weniger Bleichmittel verwendet werden müssen.
Von den vielen bunten Siegeln halten allerdings nur wenige, was sie versprechen. Für strenge Kriterien bei Recyclingpapier steht das älteste aller Umweltschutzsiegel, der Blaue Engel. Auch Naturland und das zusammen mit Greenpeace entwickelte Label ÖkopaPlus sind sehr empfehlenswert. Der FSC (Forest Stewardship Council) strebt eine nachhaltige Forstwirtschaft an, das Label ist auf Frischfaserpapier und vor allem auf Holzprodukten zu finden. Nicht empfehlenswert sind alle anderen Siegel wie Aqua pro Natura, PEFC, TCF oder das Europäische Umweltzeichen.

Recyclingpapier statt Urwaldzerstörung
© Greenpeace Deggendorf

Gerade zum Schulanfang gegen wieder Unmengen an Papier über die Ladentheke. Doch von den 200 Millionen Schulheften, die jährlich in Deutschland verbraucht werden, ist nur jedes zehnte aus Recyclingpapier. Greenpeace sieht hier auch Läden in der Verantwortung, die immer noch viel zu viel Frischfaserpapier für Schüler anbieten. Dabei sollten wir gerade Kinder schon früh für den behutsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen sowie den Schutz der Natur und Umwelt begeistern.
Doch nicht nur in der Schule, auch im Büro oder Haushalt kann jeder von uns seinen kleinen Beitrag leisten, den Druck auf die Wälder aufzuhalten. Der Blaue Engel macht eine grüne Entscheidung einfach, weil er eine bewusste Kaufentscheidung ermöglicht. Wir waren zu diesem Thema an zwei Samstagen vor dem Drogeriemarkt Müller in Deggendorf präsent und verteilten zusätzlich blaue Postkarten, die in Geschäften abgegeben werden können, die kein Recyclingpapier führen.

Greenpeace setzt sich mit Erfolg für den verstärkten Einsatz von Recyclingpapier auch bei Buch- und Zeitungsverlagen ein. Dabei ist der Schutz von Urwäldern und naturnahen Wäldern für Greenpeace nicht nur Tagesgeschäft, sondern auch eine Herzensangelegenheit.