Fukushima – zwei Jahre danach

Redaktion GP Deggendorf
Redaktion GP Deggendorf • 9 März 2013
in der Gruppe Greenpeace Deggendorf
Von Ilona Kienle

Infostand mit Vergissmeinnicht am 09.03.2013

Infostand zu Fukushima in Deggendorf
© Greenpeace Deggendorf

Am 11. März 2011 wird Japan von einem schweren Erdbeben erschüttert. Nach dem verheerenden Tsunami wird ein drittes Horrorszenarium wahr – das AKW Fukushima Daiichi gerät außer Kontrolle, es kommt zu einem Supergau. Trotz der Naturkatastrophen liegen die Hauptgründe der atomaren Katastrophe aber am Versagen der Politik und den von der Atomindustrie bestimmten Vorschriften.

Der schlimmste nukleare Unfall nach Tschernobyl 1986 verursacht eine Tragödie  gigantischen Ausmaßes: Zahlreiche Menschen werden getötet, mehr als 100.000 auf radioaktive Kontamination getestet und evakuiert. Menschen verlieren ihre Heimat. Die freigesetzte Strahlung gelangt in die Luft, den Boden, das Meer, in den Regen. Somit wird Fukushima zu der am stärksten radioaktiv verseuchten Region der Welt. Verstrahlt – verseucht – unbewohnbar. Wegen Langzeitfolgen wird man erst in Jahrzehnten eine ungefähre Anzahl von Betroffenen nennen können, die Auswirkungen auf die Umwelt sind bis heute nicht bekannt.

Vom Mythos der Atomlobby

Infostand zu Fukushima in Deggendorf
© Ilona Kienle / Greenpeace Deggendorf

Selbst zwei Jahre danach ist die Lage rund um Fukushima hochbrisant und für Hunderttausende von Menschen in Japan längst nicht vorbei. Doch hat Japan aus dieser Tragödie gelernt oder ist überhaupt dazu bereit, daraus zu lernen? Während die alte Mitte-Links-Regierung den Atomausstieg ankündigte, scheint mittlerweile der Gau vergessen zu sein, da die neue konservative Regierung unter Ministerpräsident Shinzo Abe nicht nur zur Atomkraft zurückkehrt, sondern zudem den Bau neuer AKWs plant.

Infostand zu Fukushima in Deggendorf
© Ilona Kienle / Greenpeace Deggendorf

Zwei Jahre nach der nuklearen Katastrophe waren wir mit einem Infostand am Stadtplatz. Denn Fukushima darf nicht vergessen werden. Und was würde sich  dazu besser eignen, als Vergissmeinnicht an die Passanten zu verteilen?

Wir informierten aber auch über den halbherzigen deutschen Atomausstieg unserer schwarz-gelben Bundesregierung und den Energiekonzernen. So wird im Inland der Ausbau erneuerbarer Energien immer wieder torpediert, währenddessen im Ausland E.ON und RWE den Neubau von AKWs vorantreiben.

Wir beantworteten Fragen zum Wechsel von Ökostrom, denn Fukushima hat erneut gezeigt, dass „sichere Atomkraft“ ein Mythos der Atomlobby ist. So sollte jeder Verbraucher seine Kraft nutzen, persönlich aus der Atomenergie auszusteigen und seinen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. Nur erneuerbare Energien können als Basis dienen, unseren Lebensstandard weltweit anzuheben, und sie schützen zudem das Klima und die Umwelt. Sonne, Wind und Wasser sind unschlagbar - ihnen gehört die Zukunft.

Infos: