Weihnachtsbaden

Redaktion GP Deggendorf
Redaktion GP Deggendorf • 29 Dezember 2018
in der Gruppe Greenpeace Deggendorf
Von Ilona Kienle

Konsequenter Klimaschutz erfordert drastische Maßnahmen

Weihnachtsbaden
© Greenpeace Deggendorf

Wenn es um den Schutz des Klimas geht, lassen wir sogar die Hüllen fallen. Klar, Spaß an der Freud war schon auch dabei, doch eher geschah es aus Verzweiflung, als wir bei frostigen Temperaturen am Deggendorfer Donauufer dieses Zeichen setzten. Dazu Gruppenkoordinator Thomas Krampfl zur Presse: „Selbst die Donau ist uns an den Weihnachtstagen nicht mehr kalt genug. Wir kämpfen für mehr Klimaschutz und scheuen nicht davor zurück, uns dafür ins kühle Nass zu stürzen. Wir fordern verbindliche Zusagen seitens der Politik und die schnelle und konsequente Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens. Denn der Vertrag allein wird die Welt nicht retten können.“
Auch wenn es für den einen oder anderen eine verlockende Vorstellung sein mag, zu Weihnachten in der Donau zu plantschen – für die heimische Tier- und Pflanzenwelt hätte es fatale Folgen. Die Verkürzung und Verschiebung der Jahreszeiten haben schon jetzt spürbare Auswirkungen auf die Umwelt. Auch in Deggendorf bekamen wir im letzten Jahr die extreme Trockenheit und das Rekord-Niedrigwasser in der Donau zu spüren.

Die unterschätzte Katastrophe

Weihnachtsbaden
© Greenpeace Deggendorf

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, der sich die Menschheit derzeit stellen muss. Gleichzeitig verstärkt das maßlose Verbrennen fossiler Energien wie Erdöl, Gas und Kohle den Treibhauseffekt und erwärmt die Erde immer mehr. Klimaexperten und führende Wissenschaftler warnen, dass die globale Durchschnittstemperatur bis 2100 um bis zu sechs Grad steigen wird, sollten die Industrie- und Schwellenländer ihren Treibhausausstoß nicht drastisch senken. Das Wettersystem, wie wir es jetzt kennen, würde kollabieren.

Dabei schmelzen bereits heute die Gletscher der Arktis, der Meeresspiegel steigt, ganze Landstriche Asiens und Afrikas sind unbewohnbar. Mehr als 20 Millionen Menschen sind durch wetter- und klimabedingte Katastrophen wie Dürre oder Überschwemmungen auf der Flucht. Dabei trifft es vor allem jene, die am allerwenigsten zu diesem Desaster beigetragen haben. Besonders schlimm ist die Situation dort, wo die verheerenden Folgen des Klimawandels auf Armut und kriegerische Konflikte treffen. Diese Länder sind besonders verwundbar. Doch nur ein Bruchteil der Menschen, die weltweit vertrieben sind, verlassen das eigene Land. Erst wenn dort die Unterstützung fehlt und Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu groß werden, flüchten sie in Nachbarstaaten oder begeben sich auf die gefährliche Flucht nach Europa.
Klimawandel und Umweltzerstörung sind bereits heute ein viel stärkerer Antrieb für Vertreibung, Abwanderung und Flucht, als vielen von uns bewusst sein mag. Das Thema muss endlich ernst genommen werden. Die Industriestaaten haben eine historische Verantwortung für den Klimaschutz, denn sie sind für den größten Teil des Problems verantwortlich. Sie sind auch diejenigen, die dank ihrer wirtschaftlichen Stärke finanziell in der Lage sind zu handeln.