Shell würde auch hier bohren

Greenpeace Dresden Redaktion
Greenpeace Dresden Redaktion • 28 Mai 2021
in der Gruppe Greenpeace Dresden
Shell würde auch in Dresden (Zwinger) bohren

Aus dem Archiv vom 20.07.2013

Wäre unter Dresden Öl, Shell würde bohren!

Greenpeace protestiert gegen Ölbohrpläne von Shell in der Arktis

Dresden, 20.07. 2013 – Greenpeace-Aktivisten protestieren heute in der Neustadt gegen Shell. Mit einem zwei Meter hohen knallgelben Holzpfeil machen die Umweltschützer auf Pläne des Konzerns aufmerksam, in der Arktis nach Öl zu bohren. Auf dem Pfeil steht: „Wäre hier Öl, Shell würde bohren!“ Der Protest von Greenpeace Dresden ist Teil einer bundesweiten Aktion. In über 50 Städten markieren Aktivisten Sehenswürdigkeiten in ihren Städten mit Pfeilen. „Shell setzt mit seinen Ölplänen das Überleben der Arktis aufs Spiel. Wenn wir die Pläne von Shell nicht stoppen, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde von der Ölindustrie ausgebeutet“, sagt Tino Franzke von Greenpeace in Dresden. „Mit unserer bundesweiten Aktion zeigen wir, dass Shell keine Rücksicht nimmt und überall bohrt, wenn es um Profite geht.“

Passanten werden von den Aktivisten eingeladen, selbst für die Arktis aktiv zu werden. So können sie eigene Fotos von potentiellen Shell-Bohrstellen mit einem Pfeil markieren und in eine Online-Galerie hochladen.

Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, die in die Arktis drängen, um diese auszubeuten. Das Unternehmen hat bereits fünf Milliarden US-Dollar in sein Arktis-Programm investiert. Nach einer Pannenserie musste Shell die Ölbohrpläne vor der Küste Alaskas für das laufende Jahr 2013 zunächst aufzugeben. Das Unternehmen hält jedoch an seinen Arktis-Plänen fest. Vor kurzem hat Shell ein Abkommen mit Wladimir Putin und dem staatlichen Ölgiganten Gazprom unterzeichnet, um in der Russischen Arktis nach Öl zu bohren. In Russland muss Shell deutlich geringere Umweltauflagen erfüllen. Unfälle sind an der Tagesordnung.

Katastrophe nach Ölunfall in Arktis praktisch unabwendbar

Das Bohren nach Öl in der Arktis birgt ein besonderes Risiko. Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen können Ölkonzerne in der Region nicht sicher arbeiten. Ein Ölunfall in arktischen Gewässern hätte unabsehbare Folgen für Mensch und Natur und wäre kaum unter Kontrolle zu bringen. Auf und unter dem Eis kann das Öl nicht entfernt werden. Bei tiefen Temperaturen dauert der Zersetzungsprozess des Öls Jahrzehnte: Es droht eine dauerhafte Schädigung der marinen Tier- und Pflanzenwelt.

Experten vermuten etwa 90 Milliarden Barrel (ein Barrel = 159 Liter) Öl in der Arktis, das meiste davon unter dem Meeresboden. Diese Menge würde reichen, um den derzeitigen Weltverbrauch für lediglich drei Jahre zu decken. Neben dem unkalkulierbaren Unfallrisiko, beschleunigt das Erschließen weiterer Ölreserven den Klimawandel. Bereits der Verbrauch von heute erschlossenen fossilen Ressourcen hat laut Weltklimarat unabsehbare Folgen.

Shell würde auch in Dresden (Zwinger) bohren
© Greenpeace Dresden

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