Singing in the rain.. oder doch lieber ein Dach über dem Kopf?
Überdachte, großzügige Warteflaechen mit bequemen Sitzmöglichkeiten und sauberen WCs, vielleicht noch ein kleiner Kiosk oder Snack-Automat --- zum Teil sehr nette Zentralen Omnibus Bahnhöfe (ZOB) habe ich früher beim Rucksackreisen per Überland-Bus in ganz Europa kennengelernt...
Wolfgang Kromat hat den Eckernförder ZOB in der Reeperbahn unter die Lupe genommen. Dieser hat seinen Reisenden noch keinen sonderlich angenehmen Aufenthalt zu bieten. Allerdings hat Wolfgang hier mal nach seinen Wünschen weitergedacht und geplant:
Mit dem heutigen Beitrag wollen wir nicht nur auf die Schattenseiten der ökologischen und sozialverträglichen Mobilität in Eckernförde hinweisen. Dort wo es Kritik gibt, gibt es auch Lösungen. Deshalb stellen wir in diesem Beitrag wir eine Lösung mit Mehrwert vor.
Überdachung des ZOB
Wer wird schon gerne im Regen stehen gelassen? Wenn man nicht gerade Gene Kelly ist, welcher für das Singen im Regen eine gute Gage bekommen hat und sich sicher sein konnte, dass trockene Kleidung nach dem Set auf ihn wartet. Dann möchten die meisten Menschen sich doch lieber vor dem Regen schützen. Erst recht, wenn ÖPV-Nutzer täglich auf dem Weg zur Arbeit jedem Wetter ausgesetzt sind. Was für KFZ-Nutzer, beim meist nur wöchentlichen Tanken, selbstverständlich ist, naemlich ein Dach über dem Kopf, sollte auch für die ÖPV-Nutzenden selbstverständlich sein.
Wie schon an anderer Stelle beschrieben, sind viele der Haltestellen in Eckernförde nicht mit einem Wetterschutz versehen. Dies ist besonders am ZOB nicht nachzuvollziehen, da sich hier der gesamte ÖPV trifft und somit die meisten Menschen davon betroffen sind.
Egal woher die ÖPV nutzenden Personen kommen; da es keinen integralen Taktverkehr gibt, ist am ZOB für den Umstieg fast immer Wartezeiten einzuplanen. Für ÖPV-Nutzer stehen zum Warten allerdings nur zwei überdachte Bereiche zur Verfügung (siehe Bild 1 rote Markierungen).
Diese müssen meist verlassen werden, um zu den Bussen zu gelangen. Wer am Ende in der Warteschlange am Bus steht, ist dem Wetter am längsten ausgesetzt und am Ende stehen meist Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Im Winter zeigen sich die Nachteile der überdachungslosen Haltestelle besonders stark. Es dauert immer einige Zeit, bis der Schnee geräumt ist. Schneit es dauerhaft, bei entsprechend niedrigen Temperaturen, verschneien die Flächen, auch wenn gestreut wurde. Von den Bussen wird der Schnee festgefahren und die Fahrgäste müssen über die glatten, unebenen Fahrspuren laufen. Ob es nun mit Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl oder einfach mit viel Gepäck ist; je schwerer es die Menschen von sich aus haben, desto mehr sind sie von einer mangelhaften Infrastruktur für den ÖPV betroffen. Denn der ÖPV ist mehr als eine gute halbstündige Zugverbindung nach Kiel. Der ÖPV ist die Summe aller genutzten Infrastruktur von der Wohnungstür bis zum Ziel.
Eine flächendenke Überdachung (Bild 2), würde den ZOB für ÖPV-Nutzende deutlich komfortabler und damit attraktiver machen.
Die Kosten die durch den Bau entstehen, lassen sich unter Umständen durch eine Photovoltaikanlage, die sich über die gesamte Dachfläche erstreckt, auf lange Sicht wieder erwirtschaften. Auch sollte dabei geprüft werden, welche Fördermittel für solche Baumaßnahmen zur Verfügung stehen. Ein Schritt in Richtung CO2 -neutrales Eckernförde, wäre damit schon mal getan.
Mein Kommentar dazu: sehr sinnvoll!! Und wie waere es zusaetzlich mit einer künstlerisch gestalteten Haltestelle wie hier in Hannover?
Quelle: Leitfaden vom VCD für gute Wege zur Haltestelle:-)