Greenpeace fordert: Mercosur-Abkommen stoppen!
Wir, Greenpeace Esslingen, sprachen am vergangenen Donnerstag, den 23.02.23 mit Mitglied des Bundestags(MdB) für den Landkreis Esslingen Dr. Sebastian Schäfer (Bündnis90/Grüne) über das geplante EU-Mercosur Abkommen.
Wir fordern die Neuverhandlung, denn das geplante Abkommen steht im direkten Widerspruch zu unseren Umwelt- und Klimaschutzzielen. Es widerspricht unseren sozialen und ökologischen Standards. Es ist ein Überbleibsel aus längst vergangen geglaubten Zeiten. Das Abkommen fördert Europas Export von schädlichen Pestiziden und Verbrennerautos. Daran sieht man, dass einseitig die Interessen der Wirtschaft im Vordergrund stehen. Die Interessen der Bevölkerung und der Umwelt werden vernachlässigt bis ignoriert. Das Abkommen fördert den Agrarexport (Fleisch, Futtersoja) und verschärft damit Probleme im Amazonas-Regenwald und anderer wichtiger Ökosysteme. Der Amazonas-Regenwald nähert sich jedoch bereits jetzt aufgrund massiver Brandrodungen einem Kipppunkt, der, einmal überschritten, unumkehrbar ist. Mehr Druck auf den Regenwald heißt: das komplizierte, sich selbst erhaltende Ökosystem könnte zusammenbrechen und große Teile versteppen. Dies hätte katastrophale Folgen – für die lokale Bevölkerung und die einheimischen Tiere. Aber auch für die gesamte Erde, weil der Regenwald eine Schlüsselrolle für das Weltklima hat.
Der wesentliche Inhalt des klima- und umweltschädlichen Gift-Deals, würde auch nicht durch „Zusatzmaßnahmen“ geändert. Ein Rechtsgutachten belegt, dass die einzige glaubwürdige Option für ein klima- und menschenrechtsorientiertes Handelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur eine vollständige Neuverhandlung wäre.
Möglich ist eine Neuverhandlung, Gesprächsbereitschaft von Brasilien und Argentinien besteht.
Wir hoffen, unsere geäußerten Punkte lösen bei Herrn Dr. Schäfer und den Abgeordneten Zweifel an Ihrer bisherigen Position aus. Zum Nachlesen haben wir eine Kurzinfo und die Studie „Giftvertrag EU-Mercosur: klimaschädlich, naturfeindlich und veraltet“ auf Papier übergeben. Wir erinnern auch an die gesammelten Unterschriften in den Jahren 2020 und 2021: „465.970 Menschen sagen NEIN zu EU-Mercosur“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Dr. Schäfer für die Einladung zum Gespräch und den aus unserer Sicht gelungenen Austausch!