RWE: Raus aus dem Riff

Fotoaktion zum Schutz der Meere

Annemieke Lauber
Annemieke Lauber Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Esslingen

Greenpeace-Aktion gegen neue Gasbohrungen vor Australien

 

Auch wenn der Weg weit ist von Kirchheim bis zu den Meeren der Welt: auch hier sind wir mitbetroffen von allem, was z.B. vor den Küsten Australiens geschieht. Deshalb rief Greenpeace Esslingen am Sonntagnachmittag an den Bürgerseen zu einer Foto-Mitmach-Aktion auf. Mit Schildern, die sie am (oder im!) Wasser in die Höhe hielten, konnten Passanten gegen eines der größten Erdgasprojekte protestieren, das in einer sehr artenreichen Zone Millionen von Meereslebewesen bedroht und langfristig, durch die Nutzung fossiler Brennstoffe, das Klima immer weiter anheizt. Der Protest richtet sich speziell gegen die Energiekonzerne RWE und Uniper, die durch Abnahmeverträge die Zerstörung weiter Meeresgebiete mitfinanzieren.

 

Bei der Erschließung des Erdgasfeldes Scarborough müssten über Hunderte Kilometer Meeresböden gesprengt und ausgebaggert werden, riesige Betonpfähle würden in den Meeresboden gerammt und Millionen Tonnen zerkleinerter Korallen und Felsen im Dampier-Archipel verklappt – dem Gebiet mit der größten Artenvielfalt im Meer vor Westaustralien. Das Gebiet beherbergt Tausende von Wal-, Hai-, Fisch-, Schildkröten- und Korallenarten. Es liegt auf den Wanderwegen der Wale und ist Heimat vieler bedrohter Arten. Zudem müssten zum Transport des Rohstoffs hunderte Kilometer Pipeline unter Wasser verlegt werden; die Scarborough-Pipeline würde den Montebello Marine Park durchqueren, eine der bedeutendsten Brut- und Niststätten von Meeresschildkröten.

 

Das Argument einiger Gesprächsteilnehmer, dass wir doch bei den gegenwärtigen Energieengpässen gerade auf weitere Gasquellen angewiesen seien, ist zwar verständlich, verliert aber seine Kraft angesichts der Tatsache, dass das so gewonnene Gas sowieso erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen würde, die besser zum schnellen Ausbau nachhaltiger Energiequellen genutzt werden sollten.

Trotz des regnerischen Wetters konnten die Aktivisten einige interessante und informative Gespräche führen, Protestunterschriften sammeln und Fotos machen, am (und im!) Wasser.