Ausbau des FR3 in der Friedhofstraße

Agnès Lamacz
Agnès Lamacz Greenpeace Ortsgruppe • 27 März 2021
in der Gruppe Greenpeace Freiburg
Ausbau des FR3 in der Friedhofstraße

Greenpeace Freiburg demonstriert für mehr Flächengerechtigkeit und konfliktfreie Führung von Fuß- und Radverkehr

 

Am 27. März hat Greenpeace Freiburg provisorisch in der Freiburger Friedhofstraße sichere und komfortable Fuß- und Radwege eingerichtet, für mehr Flächengerechtigkeit und konfliktfreie Führung von Fuß- und Radverkehr.

FR3 Ausbau
Greenpeace Freiburg

 

Zurzeit läuft das Bebauungsplanverfahren für den Bau der Radvorrangroute FR3 entlang der Friedhofstraße in Freiburg. In Nord-Süd-Richtung plant die Stadtverwaltung jedoch, auf rund zwei Drittel der Streckenlänge, den völlig ungenügenden Bestandsweg für Zu-Fuß-Gehende und Radfahrende zu belassen und nicht zu verbessern. Dieser  ca. 1,5 Meter breite Fußweg befindet sich unmittelbar neben einem gleich breiten Radweg. Diese Fuß- und Radverkehrsführung könnte Konflikte und potentiell gefährliche Situationen zwischen Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden fördern und erfüllt nicht einmal die Ansprüche, die die Stadt Freiburg selber an sich stellt, nämlich dass Fußwege mindestens 2,5 Meter (Verkehrsentwicklungsplan 2020 – im Mai 2008 beschlossen) und Radvorrangrouten mindestens zwei Meter breit sein sollen.

Dabei gäbe es eine einfache und kostengünstige Lösung, um auf dem fraglichen Abschnitt eine angemessene Fuß- und Radwegeinfrastruktur zu schaffen: Der Radweg könnte mit geringem Aufwand auf den parallel verlaufenden 2,3-2,5 Meter breiten Kfz-Parkstreifen verlegt und der Fußweg wieder vollständig den Zu-Fuß-Gehenden überlassen werden. Details zu dieser Lösung sind in der auch von Greenpeace Freiburg unterstützten Stellungnahme des VCD Regionalverband Südbaden zu finden.

Um der Forderung nach einer konfliktfreien Fuß- und Radverkehrsführung auf diesem Abschnitt mehr Nachdruck zu verleihen und vorübergehend aufzuzeigen, wie positiv sich eine getrennte Führung von Fuß- und Radverkehr auswirken kann, hat Greenpeace Freiburg die Nord-Süd-Fahrbahn der Friedhofstraße zwischen Kaiserstuhlstraße und Friedhof Haupteingang in einen Radweg umfunktionieren. So könnten Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende unterwegs sein, wenn Politik und Verwaltung ihnen endlich die angemessene Priorität und ausreichend Platz einräumten.

Nach einem entsprechenden Umbau würde der Radverkehr natürlich nicht auf der jetzigen Fahrbahn, sondern auf dem jetzigen Kfz-Parkstreifen verlaufen, um auch weiterhin Autoverkehr in beiden Richtungen zu ermöglichen.

FR3 Ausbau
Greenpeace Freiburg

 

In vielen Freiburger Stadtteilen stehen Autos ca. 55 % der Verkehrsfläche zur Verfügung. Radfahrenden jedoch nur ca. 7-8 %, obwohl mit dem Rad gut eineinhalb mal so viele innerstädtische Wege zurückgelegt werden, wie mit dem Auto. „Diese grobe Flächenungerechtigkeit muss beseitigt werden. Es kann nicht sein, dass wegen ein paar Parkplätzen Zu-Fuß-Gehende und eine Radvorrangroute auf einem engen Weg ohne Schutz und Trennung zusammengepfercht bleiben sollen“, so der Freiburg Greenpeace Energie- und Mobilitätsgruppe. Für die Besucher:innen des Friedhofs stünden in vergleichbarem Abstand zum Friedhof genügend Parkplätze zur Verfügung, wenn auf diesen eine geeignete zeitliche Begrenzung der Parkzeit und Parkraumbewirtschaftung eingeführt würde.

Der Gemeinderat hat am 8.12.2020 beschlossen, die Zielvorstellungen des FR-Entscheids gemäß beider Bürgerbegehren umzusetzen. Diese beinhalten auch: „Die Einrichtung von Radwegen erhält eine höhere Priorität als der ruhende Verkehr.“ Wer die Verkehrssituation in Freiburg verbessern möchte, muss endlich die Bedürfnisse der Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden ernst nehmen und diesen Beschluss jetzt umsetzen.