Die Gelegenheit, ein LKW-Transitverbot zu üben

Agnès Lamacz
Agnès Lamacz Greenpeace Ortsgruppe • 20 Juli 2022
in der Gruppe Greenpeace Freiburg
Statttunnel.de

Presseerklärung 20. Juli 2022

„Die anstehende Sperrung der B 31 zwischen Hildastraße und Einmündung Talstraße stadtauswärts von 6.-13. August ist eine hervorragende Gelegenheit, ein LKW-Transitverbot zu üben“, so Volker Finke von der Initiative Statt-Tunnel. Für die anstehenden Straßensanierung plant das Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg den gesamten Verkehr nach Osten, also ca. 20.000 Pkw und 1500 schwere Nutzfahrzeuge pro Tag durch die Hildastraße und über die Talstraße zu leiten. Diese werden südlich und westlich zu Einbahnstraßen, was die Verkehrsflüsse in der ganzen Wiehre beeinflussen wird.

Es drohen schwierige und gefährliche Verkehrsmanöver ebenso wie lange Rückstaus, die Anwohner:innen der B31 weit in den Westen und rund um die Baustelle herum durch Umwegverkehre belasten werden.

Ein schwerer, mehrachsiger LKW nutzt Straßendecke und -untergrund etwa 30.000 mal so stark ab wie ein kleiner PKW. Darauf weist das forum dreisamufer seit vielen Jahren hin. Die nötigen Sanierungskosten für die B31 belasten die Stadt Freiburg mit vielen 100.000 Euro pro Jahr, die nicht hinreichend durch Mauteinnahmen gedeckt werden.

Es kann und darf nicht sein, dass die zunehmende Menge der immer größer werdenden LKWs durch die Stadtstraßen Freiburgs gelenkt werden. „Der überregionale Transitverkehr hat weder auf der B31, noch in Quartiersstraßen wie der Hildastraße etwas zu suchen“, so die Vorsitzende des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee, Beatrix Tappeser.

Das forum dreisamufer, die Initiative Statt-Tunnel und eine wachsende Zahl von Bürgervereinen fordern seit Jahren ein LKW-Transitverbot für die B31. „Die Sperrung der B31 sowie die anstehende wochenlange Fahrbahnverengung im Höllental durch Baumaßnahmen für die neue Stützmauer, sind der richtige Moment, das lange geforderte LKW-Transitverbot zu testen“, so Fabian Kern vom VCD Südbaden. Durch die einem Transitverbot folgende Stauminderung würde besonders der regionale Wirtschaftsverkehr profitieren, so die Architektin Gabi Dierdorf, die seit Langem auf die wachsenden Stau-Probleme für Handwerksbetriebe und Dienstleistende hinweist.

„Ein LKW-Transitverbot gehört zu den wichtigsten und schnell umsetzbaren Maßnahmen, um den Verkehr auf der B31 jetzt schon zu entlasten. Die kurzzeitige Umleitung der Schwarzwaldstraße durch Hilda- und Talstraße ist hier nur ein Vorgeschmack auf die zusätzliche Verkehrsbelastung, die während der Bauphase eines in ferner Zukunft geplanten Stadttunnel auf die Freiburger:innen zukommt,“ sagt der Verkehrssprecher des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre, Markus Ohler.

Für ein LKW-Transitverbot sprechen sich aus (u.a.): Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee, Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre, BUND Ortsgruppe Freiburg und BUND Regionalgruppe, forum dreisamufer, Fuß-und Radentscheid Freiburg, Greenpeace Freiburg, Initiative Statt-Tunnel, Parents for Future, VCD Südbaden.

statttunnel