Für eine 100-Gramm-Tafel Schokolade werden etwa 50 Kakaobohnen benötigt. Der Weg von der Blüte bis hin zur fertigen Schokolade ist in viele Arbeitsschritte unterteilt und geschieht größtenteils nicht im Anbauland. Der Kakaoanbau ist eine sehr arbeitsintensive Tätigkeit. Bis zu 90 Prozent des Anbaus erfolgt in kleinbäuerlichen Betrieben. Doch nur sechs Prozent des Erlöses einer Schokolade kommt tatsächlich bei den Anbauenden an. Das bedeutet, dass bei den Menschen vor Ort nicht viel vom Gewinn ankommt, auch nicht in der Côte d'Ivoire, die mit 40 Prozent des Rohkakaos auf dem Weltmarkt der größte Exporteur von Kakao ist.

Ein Problem im Zusammenhang mit dem Kakaoanbau stellt die zunehmende Kinderarbeit dar. Ein Report über Kinderarbeit vom National Opinion Research Center der Universität von Chicago zeigt auf, dass schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder in den beiden westafrikanischen Ländern Ghana und der Côte d’Ivoire in der Kakaoproduktion arbeiten. Damit geht rund jedes zweite Kind, das in den landwirtschaftlichen Regionen der Côte d’Ivoire und Ghanas lebt, ausbeuterischer Kinderarbeit nach.

95 Prozent dieser besagten Kinder gehen körperlich sehr anstrengenden oder gesundheitsgefärhdenden Tätigkeiten nach, wie beispielsweise das Arbeiten mit Macheten oder dem Einsatz mit giftigen Pestiziden. Abgesehen von diesen körperlichen Beeinträchtigungen kommen die Kinder meist durch einen eingeschränkten Zugang zu Bildung nicht aus diesem Teufelskreis heraus.

Um Kinderarbeit zu verhindern, müssten die Kakaopreise so stark angehoben werden, dass die Bauern sich erwachsene Hilfskräfte leisten könnten. Da Kakao in kleinbäuerlichen Strukturen angebaut wird, könnte das Einführen von Fairtrade als eine sichere Lebensgrundlage für die Bauern dienen.

Mehr über Kakaoanbau und Kinderarbeit erfährst du hier: https://greenwire.greenpeace.de/inhalt/kinderarbeit-im-kakaosektor

Kakao Kinderarbeit
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Abgesehen von diesen sozialen Folgen hat der Kakaoanbau in der Côte d'Ivoire einen verheerenden Einfluss auf die dortigen Ökosysteme. Seit den 1960ern wurden 80 bis 90 Prozent der Regenwälder in der Côte d'Ivoire und Ghana zerstört - etwa ein Drittel davon für den Anbau von Kakao. Durch diese fortschreitende Waldzerstörung verlieren Waldelefanten, Schimpansen und weitere Tierarten ihren Lebensraum.

Durch die zunehmende Entwaldung für Plantagen wird in der Côte d'Ivoire immer mehr Lebensraum für Tierarten zerstört. Zwei Arten sind davon besonders stark betroffen und mittlerweile leider vom Aussterben bedroht: Das Zwergflusspferd und der westafrikanische Schimpanse. Mehr dazu findest du unter https://greenwire.greenpeace.de/inhalt/vom-aussterben-bedroht-zwergflus…


Ostern ist neben Weihnachten die Zeit des Jahres, in der besonders viel Schokolade konsumiert wird. Durch ein bewusstes Konsumieren von Schokolade ist es möglich, ganz direkt etwas für den Schutz der Wälder in der Côte d'Ivoire und gegen die dort leider immer noch weit verbreitete Kinderarbeit zu tun. Denn 214 Millionen Schoko-Hasen wurden im letzten Jahr allein in Deutschland produziert und laut des Forums Nachhaltiger Kakao stammen 57,6 % des Kakaoimporte aus Côte d'Ivoire (Bezugsjahr 2018, 264.800 Tonnen).

Was kannst du konkret tun?
1. In Maßen: Ja, Schokolade ist sehr lecker. Trotzdem ist es wichtig, auf den eigenen Konsum zu achten und nicht haufenweise billige Schokolade zu konsumieren. Schokolade ist ein Genussmittel und sowohl den eigenen Körper als auch die Umwelt gut in Maßen zu essen. 
2. Beim Kauf von Schokolade immer darauf achten, dass auch die Schoko-Hasen- und Schoko-Eier aus fairer Bioschokolade bestehen.
3. Im Laden unbedingt auf ein Fairtradesiegel achten. Fairtrade garantiert, dass etwa bei der Herstellung von Kakao bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden.

Auf der Internetseite von MakeChocolateFair findest du weitere Infos und Ideen, zum Beispiel ein Infoblatt zu zahlreichen Fairhandels- oder Nachhaltigkeitssiegel für Kakao und Schokolade.