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Eiskalte Mahnwachen

Dieter Hamburger
Dieter Hamburger Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Gelnhausen

Anlässlich des zweiten Jahrestages der Atomkatastrophe von Fukushima, organisierten wir am 10.03.2013 und 11.03.2013 Mahnwachen in Bad Soden/Salmünster und Gelnhausen/Meerholz. Trotz eisiger Kälte wollten wir an die Reaktorunfälle erinnern.

Zwei Jahre sind mittlerweile vergangen, seit in Japan, in der Region um Fukushima, der Ausnahmezustand zur "Normalität" wurde. Nach einem Erdbeben und einem darauffolgenden Tsunami am 11.03.2011 wurden große Teile der nordostjapanischen Küstenregion verwüstet. Im Kernkraftwerk von Fukushima kam es daraufhin zur größten Nuklearkatastrophe seit Tschernobyl im Jahre 1986.

Da die radioaktive Wolke im Gegensatz zu Tschernobyl, wo sie hoch hinauf stieg, in Fukushima dicht über dem Boden schwebte, ist die radioaktive Verseuchung des Bodens in Fukushima höher als es in Tschernobyl der Fall war. 100.000 bis 150.000 Menschen wurden evakuiert, bei ca. 43% der Kinder aus der Region werden mittlerweile Knoten und Zysten in der Schilddrüse nachgewiesen. 21 Meilen entfernt vom Kraftwerk wurden Fische mit Rekordwerten an Cäsium gefangen, 285.000 Becquerel (Bq) pro Kilogramm. Als Gegenbeispiel: in Deutschland maß man nach der Tschernobylkatastrophe einen Wert von rund 4.900 Bq/kg bei bayrischen Wildschweinen. Tiere, die mit mehr als 600 Bq belastet sind, müssen hierzulande als Sondermüll entsorgt werden.

Die Mahnwachen haben daran erinnert, dass Atomkraftwerke tickende Zeitbomben sind und Deutschland nicht das einzige Land bleiben soll, in dem die Energiepolitik überdacht wird.

In Japan selbst wird der Atomausstieg neuen Eingrenzungen unterworfen und aufgeweicht - eine Aufweichung, die Leben kosten kann.

Verfasser: Wolfgang Weber