Supermarktrecherche Fleisch

Redaktion Greenpeace Göttingen
Redaktion Greenpeace Göttingen • 17 April 2021
in der Gruppe Greenpeace Göttingen
Billigfleisch statt Tierschutz

 

Im Februar haben sich einige von uns erneut auf den Weg gemacht und einige Göttinger Supermärkte abgeklappert, um im Auftrag von Greenpeace Deutschland die Kennzeichnung der Haltungsformen in den Supermärkten zu überprüfen.

Im April 2019 haben die Supermarktketten Aldi, Lidl, Kaufland, Edeka, Netto, Rewe und Penny eine freiwillige Kennzeichnung zur Tierhaltungsform auf ihrem Frischfleisch-Sortiment eingeführt. Dabei handelt es sich um die Haltungsformen 1-4, die verschiedene Standards zur Qualität der Tierhaltung klassifizieren. Eine erste Erhebung aus dem letzten Jahr konnte zeigen, dass die Supermärkte überwiegend Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2 anbieten… das ist mehr als erschreckend, da die Haltungsform 1 in einigen Aspekten sogar gegen das geltende Tierschutzrecht verstößt!

Seitdem führt Greenpeace regelmäßig Umfragen in Supermärkten durch, um zu überprüfen, wie sich die Kennzeichnung der Fleischprodukte, der Anteil der verschiedenen Haltungsformen an der Fleischtheke und die Kenntnis der Mitarbeiter:innen verändert. Wir von GP Göttingen waren dazu in drei Zweierteams unterwegs und haben die Supermärkte in und um Göttingen unter die Lupe genommen. Leider waren die Ergebnisse ernüchternd: die Kennzeichnung der Haltungsform war überwiegend unzureichend und der Großteil des Fleisches stammt aus den untersten, tierunwürdigsten Haltungsformen… noch dazu konnten uns die Verkäufer:innen nur wenig über die Haltungsformen erzählen, teilweise wussten sie sogar nicht, wovon wir sprachen. Einige positive Dinge konnten wir aber trotzdem feststellen: als wir an den Theken standen und uns bei den Verkäufer:innen über die Haltungsformen informieren wollten, wurden andere Kund:innen auf unser Gespräch aufmerksam und reagierten auf die Aussage der Verkäufer:innen „das Fleisch stammt überwiegend aus Haltungsform 1 und 2“ mit Bedauern und Verärgerung. Es ist noch ein langer Weg, bis die Tierhaltung und die Kennzeichnung dem Tierleid endlich gerecht wird, aber zumindest scheint sich in der Bevölkerung so langsam ein Bewusstsein zu entwickeln!

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