Kirche im Dorf lassen

Kirche im Dorf lassen

in der Gruppe Greenpeace Karlsruhe

Greenpeace-Aktivisti demonstrierten am Samstag den 13.03.2021 deutschlandweit gegen die Kohlepolitik der CDU. Anlass ist die bevorstehende Entscheidung zum weiteren Braunkohleabbau in NRW. Trotz des Kohleausstiegs plant CDU- und NRW-Chef Armin Laschet, den klimaschädlichen Kohleabbau im Rheinischen Revier auszuweiten. Dies würde die Pariser Klimaziele für Deutschland unerreichbar machen. Laschet hält zudem an der Umsiedlung von Dörfern und damit an der Zerstörung von Kirchen fest. Die Klimaaktivist:innen demonstrierten u. a. vor dem Aachener Dom, Kölner Dom, Münchner- und Dresdner Frauenkirche, Ulmer Münster, Hamburger Michel und 40 weiteren Kirchen. In Karlsruhe waren wir vor der evangelischen Stadtkirche am Marktplatz.

Aus den kirchlichen Reihen kommt auch Kritik an den Braunkohleplänen. Im Januar hatte der Aachener Bischof Dr. Helmut die erbetene Entweihung der Kirche von Keyenberg - eines der bedrohten Dörfer - vorerst ausgesetzt. Die Entweihung wäre Voraussetzung für den späteren Abriss durch den Kohlekonzern RWE. Der Bischof betonte in seiner öffentlichen Erklärung, dass für den Klimaschutz eine konsequentere Verringerung des CO2-Ausstoßes und somit des Tagebaues nötig ist und der Erhalt der Dörfer möglich ist.

Im Frühjahr 2020 hat Greenpeace eine Studie zur Prüfung der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler II in Auftrag gegeben. Wenn Deutschland sich an das Pariser Klimaabkommen halten möchte, dann darf die Kohle unter dem Hambacher Forst und den Dörfern nicht abgebaut und verbrannt werden. Die ganze Studie ist hier zu finden.

Wir wollen mit unserer Aktion die Abbaggerung der Kirchen als emotionalen Druckpunkt hervorheben. Die Kirche in Keyenberg, welche bald für die Abbaggerung entweiht werden soll, hat ein Fundament, das älter ist als die Notre Dame. Dies macht besonders bildlich, was für jahrhundertealte Kultur am Tagebau Garzweiler zerstört wird, nur damit RWE weiter Braunkohle abbaggern kann.