Lützerath bleibt! 

Solidaritätsaktion von Greenpeace Lübeck und Fridays for Future Lübeck.

 

Lübeck, 08.01.22 - Der Ort Lützerath soll für den Braunkohletagebau Garzweiler II abgebaggert werden. Setzt sich RWE mit dieser Forderung durch, rücken die Pariser Klimaziele in weite Ferne. Bundesweit haben sich diesen Samstag deshalb viele Städte mit dem Dorf Lützerath in Nordrhein-Westfalen solidarisiert:

Die Gruppe „Alle Dörfer bleiben“ startete einen Live-Stream, in dem aus Lützerath berichtet wurde, Künstler*innen vor Ort spielten Musik und in über 30 Städten Deutschlands liefen Aktionen für den Erhalt des Dorfes.  Auch in Lübeck setzten sich die Aktivist*innen von Greenpeace Lübeck und Fridays for Future Lübeck gegen die Ausweitung des Kohleabbaus ein. Mit Bannern und Ortsschildern der bedrohten Dörfer forderten sie vor dem Holstentor gemeinsam mit dem Braunkohlewiderstand: RWE darf Lützerath nicht zerstören. 

"Die Entscheidung der Ampel-Koalition, fünf Dörfer am Braunkohletagebau Garzweiler mit Gewissheit stehen zu lassen, gilt noch nicht für Lützerath. Das Schicksal des Dorfes liegt weiterhin in den Händen der Gerichte. Dabei ist ganz klar: Die 1,5-Grad-Grenze liegt an der Ortsgrenze von Lützerath!", so Selina Vogt von Greenpeace Lübeck. "In Anbetracht der drastischen Folgen der globalen Erderwärmung, die wir alle bereits heute spüren, ist es unverantwortbar noch neun weitere Jahre mehr Kohle aus dem Boden zu holen. Lützerath darf nicht zerstört werden, denn die darunterliegende Kohle muss im Boden bleiben, wenn Deutschland das Pariser 1,5-Grad-Limit einhalten und schneller aus der Kohle aussteigen will. Eine grundlegende Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft!"

Seit einigen Monaten schon wehrt sich der letzte in Lützerath lebende Landwirt, Eckardt Heukamp, gerichtlich gegen seine Enteignung durch RWE. Der Energiekonzern wollte direkt nach der Urteilsverkündung mit den Rodungs- und Abrissarbeiten der Bäume und Häuser auf Heukamps Grundstücken beginnen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Entscheidung über das Dorf Lützerath jedoch bis auf Weiteres ver­schoben, d.h. die Zukunft der Menschen vor Ort und die Zukunft der 1,5-Grad-Grenze bleibt weiter ungewiss. 

Mindestens bis zum Gerichtsurteil ist RWE in Lützerath verpflichtet, mit den Kohle-Baggern keine weiteren Häuser zu zerstören. Akut abrissbedroht sind allerdings die Teile Lützeraths, die sich bereits in Besitz von RWE befinden. Vertreter*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung campen seit über einem Jahr in Lützerath, um den Abriss des Dorfs für die klimaschädliche Braunkohleverstromung zu verhindern.

"Die Zerstörung von Lützerath ist selbst für einen viel zu späten Kohleausstieg nach 2030 energiewirtschaftlich nicht notwendig, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und seiner Expertengruppe Coalexit im Auftrag von Greenpeace zeigt", so Jonas Baseler von Fridays for Future Lübeck. "Eine Zerstörung des Dorfes wäre eine absurde und klimapolitisch fatale Entscheidung. Lützerath muss bleiben!"

 

Aktive der Gruppen Greenpeace und Fridays for Future Lübeck stehen mit nachgebauten Ortsschildern der bedrohten Dörfer und dem symbolischen gelben Kreuz des Widerstands vor dem Holstentor und demonstrieren gegen den geplanten Abriss des Dorfes Lützerath durch RWE.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktive der Gruppen Greenpeace und Fridays for Future Lübeck stehen mit nachgebauten Ortsschildern der bedrohten Dörfer und dem symbolischen gelben Kreuz des Widerstands vor dem Holstentor und demonstrieren gegen den geplanten Abriss des Dorfes Lützerath durch RWE.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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