Die Zukunft unserer Stadtwälder

Janina Hornig
Janina Hornig Greenpeace Ortsgruppe • 14 Dezember 2019
Mannheim Stadtwälder

Im April 2019 hat die Stadt Mannheim ein Konzept zur Klimafolgenanpassung entwickelt. Um das Ziel 8.3 "Die Resilienz der Grünflächen, des Baumbestands und der Waldflächen langfristig gegenüber Extremereignissen und schleichender Veränderung verbessern" zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Unter Nr. 9 findet sich die Fortschreibung des Zehn-Jahres-Plans für den Mannheimer Stadtwald. Nachdem wir uns vor Ort einen Eindruck vom Zustand des Waldes gemacht hatten, haben wir eine Ideenskizze entwickelt, um den Käfertaler Wald in einen klimastabilen Stadtwald zu wandeln. Die Ideenskizze haben wir den Fraktionen des Gemeinderats sowie der Mannheimer Klimaschutzagentur vorgelegt. Voller Hoffnung warten wir auf die Etablierung eines bereits in Aussicht gestellten runden Tisches, an dem die Umweltverbände und Bürger der Stadt Mannheim gemeinsam die Weichen für die Zukunft der Mannheimer Stadtwälder stellen können.

Am 10.12.2019 waren wir zu Gast im Umweltzentrum und konnten dort unsere Ideenskizze präsentieren. Im Anschluss gab es eine rege Diskussion, in der diverse Themen behandelt wurden.

Wer entscheidet, wie der Wald weiter bewirtschaftet wird?

Über die Frage der Bewirtschaftung entscheidet der Waldbesitzer, hier die Stadt Mannheim. Somit haben die Bürger über den Gemeinderat eine Möglichkeit, die Richtung für den Wald mitzubestimmen. Unserer Vorstellung nach sollte der Förster nicht mehr der Fachexperte sein, der alleine die Vorgaben macht, sondern der Berater, der mit Fachwissen die Zielvorgaben (Klimaschutz, Erholungswald) aus der Bevölkerung stützt und gemeinsam plant und umsetzt.

Mit dem vorgestellten Zehnjahresplan der Stadt Mannheim können wir uns nicht einverstanden erklären. Dieser sieht nach aktuellem Planungsstand eine jährliche Neupflanzung von 6 Hektar vor. Davon sollen auf 23 ha heimische Baumarten, auf 17 ha Roteiche, etc. und auf 20 ha fremdländische Baumarten gepflanzt werden. Dieses Verhältnis sehen wir als der Situation nicht angemessen.

Mit der forstlichen Bewirtschaftung der letzten Jahrzehnte haben wir unsere Wälder stark destabilisiert, so dass sie dem Klimawandel mit den einhergehenden Dürre- und Hitzeperioden nicht standhalten können. Naturnahe Wälder mit heimischen Baumarten wie der Göttinger oder der Lübecker Stadtwald haben keine Ausfallerscheinungen auf Grund der klimatischen Gegebenheiten. An diesen sollte sich Mannheim ein Beispiel nehmen.

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