Die Kinder Ole Harjes und Jeanne Maus fragten des Öfteren: „Warum werfen die Besucher das alles hier weg? Sie wollen doch das schöne Felsenmeer besuchen und machen es so aber kaputt. Das ist doch unlogisch.“

Warum so viel Müll im Wald?

Der Einladung zu einer Müllsammelaktion am Felsenmeer folgten am vergangenen, sonnigen Samstagvormittag viele hilfsbereite Menschen aus der Region. Das Felsenmeer Informationszentrum, der NABU Seeheim-Jugenheim und der NABU Beedenkirchen hatten dazu aufgerufen. Wir unterstützten die Aktion tatkräftig und mit Begeisterung.

Rund 70 Personen, darunter sowohl lokale Ehrenamtliche von NABU- und Greenpeace-Ortsgruppen als auch Mitarbeiter des Informationszentrums, fanden sich zur Aufräumaktion am Felsberg ein - selbstverständlich unter Beachtung der Corona-Vorsichtsmaßnahmen. Die Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinden im Lautertal waren in Begleitung von Pfarrer Scheunemann mit einer großen Gruppe dabei und durchpflügten die Gesteinslawine im Lautertal nach Müll. Die Mitwirkung einer Gruppe der Ahmadyya Muslim Gemeinde aus Bensheim zeigte, dass Umweltschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen wird. Mehrere Mitglieder der Lautertaler Grünen, Mitglieder der Bürgerinitiative Netzwerk Bergsträßer Wald sowie ein Mitarbeiter von HessenForst waren ebenfalls tatkräftig dabei, Wald und Felsspalten von Müll zu befreien. Darüber hinaus waren auch viele weitere Erwachsene und Kinder gekommen, die unabhängig von einer Organisation der Natur am Felsberg etwas Gutes tun wollten.

So fanden die Teilnehmer unter Anderem große Mengen Glasscherben, die teilweise schon im Boden festgetreten waren, Plastikmüll, Essensreste, Hundekotbeutel, Alufolien, Flaschen, Taschentücher, Windeln, Masken und Zigarettenstummel. Es waren aber auch größere Funde dabei, wie z.B. Autoreifen, ein Zelt, große Plastikplanen, mehrere Tonnen und Eimer, Altholz einer ehemaligen Wildfutterstelle und verwahrloste Drahtgeflechte von Wildschutzzäunen. Der zusammengetragene Müll füllte zwei größere landwirtschaftliche Traktoren-Anhänger.

Ausgangspunkt dieser Aktion war ein Gespräch zwischen dem Lautertaler Bürgermeister Andreas Heun und Vertretern des NABU Seeheim-Jugenheim e.V., in dem der Naturschutzverein der Gemeinde das Angebot gemacht hatte, sich für den Erhalt des von der Europäischen Union geschützten Gebietes tatkräftig einzusetzen. Daraufhin wurde in Kooperation mit dem Felsenmeer Informationszentrum und dem NABU Beedenkirchen diese Aktion durch Yvonne Albe vom NABU Seeheim-Jugenheim initiiert.

Klimawandel, Forstwirtschaft und Tourismus zerren in den letzten Jahren verstärkt an der Widerstandsfähigkeit dieses einmaligen Naturschutzgebiets. Da jährlich viele Tausend Menschen den Wald am Felsenmeer besuchen, leidet er nicht nur unter Bodenverdichtung, sondern es sammelt sich auch viel Müll zwischen Felsen und Bäumen an.

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig, dass man eine solche Aktion in regelmäßigen Abständen wiederholen sollte, nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch, weil sie ein verstärktes Bewusstsein für die vorhandene Problematik schafft und regen Austausch und Kontakt unter den Teilnehmern und verschiedenen Gruppen ermöglicht.

Vielen Dank an alle HelferInnen!

(Danke an Yvonne Albe für die Textvorlage)

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