Luftbild einer Soja-Plantage in Formosa do Rio Preto (Bahia State, Brasilien) auf der anderen Seite der Strasse wachsen noch Bäume

"Fleisch killt Wald und Klima"

Volker Alberts
Volker Alberts
in der Gruppe Greenpeace Osnabrück

Wie unsere Ernährung zu Klimakrise und Waldzerstörung beiträgt

(Osnabrück, 07.10.2019)  – Wie unsere Ernährung zu Klimakrise und Waldzerstörung beiträgt, darüber informiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit der Gruppe Osnabrück am kommenden Samstag, dem 12.10.2019 von 13:30 Uhr bis 16 Uhr in der Fussgängerzone Große Straße in Osnabrück. Diese Aktion findet auch bundesweit in über 50 Städten statt.

Insbesondere die Fleischproduktion ist mit hohen Treibhausgasemissionen verbunden – auch, weil für den Anbau von Soja-Futter in Südamerika wertvolle Wälder wie der Amazonas-Regenwald zerstört werden. „Ohne eine Ernährungswende können wir Klima und Wälder nicht schützen“, sagt Tobias Demircioglu von Greenpeace Osnabrück. „Die Städte müssen mit gutem Beispiel vorangehen und das Angebot in den öffentlichen Kantinen klimafreundlicher machen. Das heißt: mehr Bio und weniger Billigfleisch aus Massentierhaltung.” Am Greenpeace-Infostand können Interessierte dazu an einer Meinungsumfrage teilnehmen, deren Ergebnis der Stadt übergeben werden wird. Unterstützung in dieser Debatte kommt aus der Wissenschaft: 65 Wissenschaftler aus elf Ländern wiesen am 3. Oktober mit einem Offenen Brief auf die Notwendigkeit hin, den Fleischanteil in öffentlichen Kantinen zu reduzieren (https://scientists4lessmeat.org).

Rund 15 Prozent der Treibhausgasemissionen weltweit sind mit der Tierhaltung verbunden. Das entspricht etwa dem CO2-Ausstoß des Transportsektors. In den Klimaplänen der Bundesregierung und vieler deutscher Städte spielen Ernährung und Tierhaltung jedoch bisher kaum eine Rolle. Beispiele wie Kopenhagen zeigen, dass eine Umstellung der Gemeinschaftsverpflegung binnen weniger Jahre gelingen kann. Amazonas-Brände sind ein Warnsignal. Wie der wachsende globale Fleischkonsum mit der Vernichtung wertvoller Ökosysteme zusammenhängt, haben die verheerenden Brände im Amazonas-Regenwald gezeigt: Rund 43.572 Quadratkilometer – eine Fläche so groß wie die Schweiz – sind 2019 bis Ende August im Amazonas abgebrannt.

“Neben dem Engagement der Städte brauchen wir auch Maßnahmen auf EU- und Bundesebene, um die Fleischproduktion zu senken”, sagt Demircioglu. Greenpeace fordert deshalb, die Tierhaltung deutlich zu reduzieren und EU-Agrarsubventionen an Umwelt- und Klimakriterien zu binden. Ein Lieferkettengesetz sollte sicherstellen, dass deutsche Unternehmen für zerstörerische Praktiken in ihrer Lieferkette haftbar gemacht werden könnten – das würde auch Produkte aus Waldzerstörung wie Soja oder Palmöl betreffen. Interessierte, die dieses Anliegen unterstützen möchten, können am Infostand eine Unterschriftenliste unterzeichnen.