Greenpeace Ehrenamtliche verkleidet als Orang-Utan und Waldarbeiter mit Motorsäge. Im Hintergrund Stadtgrün

Palmöl, Shampoo und der Urwald

Volker Alberts
Volker Alberts
in der Gruppe Greenpeace Osnabrück

Palmen und Orang Utans - alles andere als paradiesisch

Der Lebensraum der Orang-Utans im tropischen Regenwald Indonesiens ist massiv bedroht durch den Anbau von Palmen zur Palmölproduktion für den Weltmarkt. Für die Palmölplantagen wird großflächig und unwiederbringlich der natürliche Regenwald durch Brandrodung vernichtet. Palmöl wird in zahlreichen Produkten eingesetzt. Die Bezeichnung "pflanzliches Öl" in der Inhaltsangabe der Produkte kann auf Verwendung von Palmöl hinweisen.

(Osnabrück, 17.08.2018) Vor wenigen Wochen überraschten ein Orang Utan und ein Holzfäller in der Osnabrücker Fußgängerzone die Stadtbummler beim Wochenendeinkauf: Der Holzfäller war einem Plakat nach zu urteilen im Auftrag verschiedener Konzerne wie Nestle unterwegs - und zwar im Laufschritt. Ein verängstigter Orang Utan stürmte ziellos durch die Menge, während er versuchte dem Holzfäller mit seiner ohrenbetäubenden Motorsäge zu entfliehen.

Palmöl - Was ist schlimm daran?

Diesen Tumult erzeugte die Jugendgruppe der Osnabrücker Greenpeace-Gruppe, aber warum? Palmöl war auf einem Plakat zu lesen, aber was ist das? Kommt das von den paradiesischen Palmenstränden der Karibik? Nein, Palmöl ist ein Öl, das aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird und mittlerweile, oft versteckt unter dem Namen “pflanzliches Öl”, in unzähligen Produkten im Supermarkt um die Ecke vorzufinden ist. Es kommt auch nicht aus der Karibik, sondern hauptsächlich von den Inseln Indonesiens. Dort muss die einzigartige Vielfalt des indonesischen Regenwaldes für gewaltige Monokulturen Platz machen. Der Regenwald wird durch Brandrodung beseitigt. Die Feuer breiteten sich in den letzten Jahren immer wieder unkontrolliert weiter aus. Die dadurch entstandenen Rauchwolken waren sogar aus dem Weltraum zu erkennen und brachten eine große Menge an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre, das vorher in den Pflanzen und Böden des Regenwaldes gespeichert war. Zurück bleiben schwarze Flächen, auf die direkt Palme an Palme die Plantagen gebaut werden. So schön diese auch aussehen, der Lebensraum ist und bleibt zerstört. Gerade der Lebensraum des vom Aussterben bedrohte Orang Utans wird durch das billige Öl immer kleiner.

Das Problem ist: Es gibt für Palmöl nur wenige Ersatzmöglichkeiten. Rapsöl ist eine dieser Ersatzmöglichkeiten, würde aber für die Mengen, die gebraucht werden, deutlich mehr Fläche verbrauchen als das eingesetzte Palmöl. So liegt die Entscheidung im Endeffekt bei den Verbrauchern, denn die Fülle an Produkten, die Palmöl enthalten, sind größtenteils keine Grundnahrungsmittel. Zudem kommt Palmöl noch in einer Reihe von Kosmetikprodukten wie zum Beispiel Shampoos vor. Dafür gibt es aber schon Ersatzstoffe. Auf der Internetseite www.utopia.de kann eine große Anzahl an Produkten recherchiert werden, in denen Palmöl enthalten ist.