Windkraft - besser ist das!

Mark Lindert
Mark Lindert Greenpeace Ortsgruppe • 10 März 2020
in der Gruppe Greenpeace Paderborn
AKW Würgassen

 

Appell Paderborn Würgassen

 

Der Atom-Ausstieg in Deutschland ist beschlossene Sache. Was mit den radioaktiven Hinterlassenschaften der Kernenergie passieren soll, ist allerdings nach wie vor nicht klar. Im „Standortauswahlgesetz“ aus dem Jahr 2017 ist festgelegt, wie in einem transparenten Verfahren die aus wissenschaftlicher Sicht am besten geeigneten Standorte für den Atommüll gefunden werden können. Am 6.3.2020 allerdings hat die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) quasi aus dem Nichts heraus bekannt gegeben, dass sie die Kapazität des atomaren Zwischenlagers auf dem Gelände des abgebauten Atomkraftwerks Würgassen im Kreis Höxter massiv aufstocken will.

Politik und Bevölkerung vor Ort sind entrüstet – und das ist mehr als verständlich: Erstens ist diese einsame Entscheidung das Gegenteil eines transparenten Beteiligungsverfahrens. Zweitens wirkt dieser Schritt wie eine Finte, um das ziemlich marode Endlager „Schacht Konrad“ in der Nähe des niedersächsischen Salzgitter in Betrieb zu halten (vgl. dazu die Stellungnahme des BUND im unten angeführten Link). Für ein solches Endlager würde ein Eingangslager benötigt – und zwar eigentlich sinnvollerweise direkt am Endlager. 

Ein solches Eingangslager am Endlagerstandort wäre allerdings eine wesentliche Änderung der technischen Anlage als Ganzes und könnte zur Folge haben, dass das Projekt insgesamt komplett neu geprüft werden muss. Die Defizite bei Umbau des alten Bergwerks zum Endlager sollen aber wohl nach dem Wunsch der Betreiber nicht mehr betrachtet werden. Insofern hängt das neue Projekt "Würgassen" direkt mit den Problemen beim Schacht Konrad zusammen.

Es zeigt sich wieder einmal, dass es für die Endlagerung von Atommüll keine einfache Lösung gibt. Deshalb ist es auch völlig unverständlich, wenn in letzter Zeit vereinzelt gefordert wird, wieder verstärkt Kernenergie zu nutzen, um den Klimawandel zu bremsen.

Eine nachhaltige Energieversorgung muss auf Basis der regenerativen Energien (Wind, Sonne, Wasser, Biomasse) gelingen. Dabei ist die Windkraft das ´Rückgrat´ der Energiewende: sie liefert den größten Teil der erneuerbaren Energie in Deutschland.

Deshalb sprechen sich die deutschen Natur- und Umweltschutzverbände in einem Appell an die Bundesländer dafür aus, den erneuerbaren Energien wie Windkraft und Photovoltaik neue Impulse zu geben. Der Appell vom 10.3.2020 ist unten als pdf angehängt, das Thesenpapier der Umweltverbände "Umweltverbände gemeinsam für Windenergie - Vorschläge zur Beschleunigung des naturverträglichen Windenergieausbaus" ist unten verlinkt.

Weiterführende Links

Stellungnahme des BUND zum Projekt in Würgassen
"Umweltverbände gemeinsam für Windenergie" auf nabu.de
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