Fleisch frisst Wald

Fleisch frisst Wald

TobiV
TobiV Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Paderborn

Durch die Abholzung von Wäldern, in Folge des Anbaus von Soja als Tierfutter sowie die Emissionen aus der Massentierhaltung, wird die Klimakrise weiter verschärft. Die Bundesregierung verfolgt eine Politik, die eine klimaschädliche Landwirtschaft fördert, statt konsequent gegen zu steuern.

Und auch beim globalen Waldschutz ist die Bundesregierung eher zögerlich. Statt einen gesetzlichen Rahmen durch ein Sorgfaltspflichtengesetz zu schaffen, vertraut die Bundesregierung nach wie vor auf Selbstverpflichtungen der Firmen. Das funktioniert nur leider nicht und bringt keinen echten Schutz für die Wälder weltweit. Was es für eine grundlegende Agrarwende sowie einen konsequenten Waldschutz jetzt dringend braucht, ist eine Maßnahmenpaket aus gesetzlichen Vorgaben und Lenkung des Fleischkonsums - ein Mix aus sofort umzusetzenden und mittel- bis langfristigen Maßnahmen.

Neben der Bundesregierung müssen auch Städte und Kommunen sofort handeln! Ernährung hat einen hohen CO2 Abdruck. Der Fleischkonsum in Deutschland ist mit 60 kg pro Kopf und Jahr zu hoch. Das spielt in den Klimaplänen von Bund, Ländern und Kommunen kaum eine Rolle.

Jetzt müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, um das Pariser Abkommen einzuhalten. Die wichtigsten Sofortmaßnahmen müssen die Fleischproduktion und den Fleischkonsum reduzieren, damit der Wald und das Klima besser geschützt werden.

1. Der wirksamste Schritt, um die Emissionen der Landwirtschaft zu senken, wären weniger Tiere in deutschen Ställen und die Senkung des Fleischkonsums. Die Bundesregierung muss sich durch klare Vorgaben stärker für eine klimafreundliche Landwirtschaft einsetzen.

2. Durch die Einführung eines Lieferkettengesetzes müssen die Unternehmen ihre Lieferketten transparent machen und auf Produkte aus Waldvernichtung verzichten. Außerdem könnten dadurch Unternehmen endlich in die Haftung genommen werden, wenn sie im Ausland Umweltstandards und Menschenrechte in ihren kompletten Lieferketten nicht achten.

3. Kein Billigfleisch in öffentlichen Kantinen: Auf dem globalen Gipfeltreffen der Klimastädte (C40 weltweites Klimastädtenetzwerk) in Kopenhagen treffen sich Vertreter*innen von über 90 Städten und diskutieren, wie sie den jährlichen pro Kopf Fleischkonsum bis 2030 senken können - auf 16 kg pro Person und Jahr. Städte und Kommunen können klare Vorgaben für die Beschaffung in öffentlichen Kantinen von Kindergärten etc. machen und Billigfleisch aus dem Essen verbannen. Weniger Fleisch und mehr Lebensmittel aus saisonalem und regionalem Bio-Anbau ist die Lösung. Städte wie München und Bremen gehen mit gutem Beispiel voran. Andere Städte und Kommunen müssen jetzt folgen und ebenfalls ihre Hausaufgaben erledigen...