Arktis-Aktionstag am Max-Josefs-Platz

Anna-Marie
Anna-Marie
in der Gruppe Greenpeace Rosenheim

Am 4. Juli lief in über deutschen 50 Städten, auch in Rosenheim, eine Aktion gegen den Ölkonzern Shell, der momentan in der Arktis nach Öl bohren will. Ausgerechnet der zunehmende Klimawandel rückt die arktischen Ressourcen in greifbare Nähe. Und statt den verhängnisvollen Weg in die völlige Klimakatastrophe zu beenden, sieht die Wirtschaft das Verschwinden des arktischen Eises als Chance, noch mehr fossile Energien zu fördern - und zu verbrennen. Wie immer wird sie dabei sekundiert von der US-Regierung. Doch machen wir uns nichts vor: Shell und die US-Regierung sind darin nicht anders als die anderen Ölkonzerne und Industrienationen.

Sollte Shell die arktischen Ölfelder erschließen und das dort vorhandene Öl fördern, schätzen die amerikanischen Behörden die Wahrscheinlichkeit eines Ölunfalls auf ca. 75 Prozent während des Förderzeitraums von 51 Jahren. Dies würde in einem solch empfindlichen Ökosystem wie der Arktis zu katastrophalen Folgen führen. Nicht allein, dass sich Öl im kalten arktischen Klima langsamer abbaut (es sind an der Küste Alaskas immer noch Reste des Tankerunglücks der Exxon Valdez zu finden), nein, eine Eindämmung der Katastrophe wäre aufgrund der vorhandenen Eisdecke während der kalten Jahreszeit praktisch unmöglich.

Aber nicht nur die Gefahr eines Ölunfalls gefährdet die Natur der Arktis. Allein der Lärm durch die Bohrungen beeinträchtigt die lokale Tierwelt. Zwar hat Shell die Genehmigung erhalten, rund 4.000 Wale und 28.000 Robben bei ihren Bohrungen stören zu dürfen - was diese "Störung" jedoch faktisch für deren empfindliches Wahrnehmungsvermögen bedeutet, ist nicht abzusehen. [NB: Wer hat das Recht, eine solche Genehmigung zu vergeben? Gott? Der Mensch sicher nicht.]

Daher also wollen wir zunächst die Bohrungen von Shell verhindern. Und generell fordern wir die Einrichtung eines "Schutzgebiets Arktis". Der Profitgier darf nicht das Ökosystem einer ganzen Region geopfert werden.

Um auch der Rosenheimer Bevölkerung die Chance zu geben, ihren Unmut zu äußern, luden wir ein, sich an der Erstellung des "weltgrößten Putzlappens" zu beteiligen. Dazu boten wir die Möglichkeit, eine Botschaft an Shell auf einem kleinen Putzlappen oder Stoffstück zu hinterlassen, die Greenpeace in Hamburg zu einem großen Putzlappen zusammenfügen wird. Dieser Riesenlappen wird dann medienwirksam an Shell übergeben - zusammen mit unseren Forderungen an die Weltöffentlichkeit.

Die Idee wurde in Rosenheim sehr gut aufgenommen. Gerade aufgrund der heißen Temperaturen konnten viele Menschen nachvollziehen, wie sich Eisbär & Co. angesichts des Klimawandels fühlen müssen.

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