Greenpeace Saar forderte am Samstag, 9.10.2021 von 12 - 15 Uhr in Saarbrücken mehr Schutz der Vielfalt in unseren einheimischen Wäldern: Passanten konnten mit ihrer Unterschrift unter eine Petition für mehr effektiven Waldschutz dieser Forderung Nachdruck verleihen und sich über die vielen Verstöße gegen geltendes Naturschutzrecht informieren.

https://act.greenpeace.de/waldschutz?_ga=2.118041167.790897585.16330739…

Fast 90 % der Wälder in Deutschland sind in einem schlechten Zustand, obwohl sie eine herausragende Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt und den Kampf gegen die Klimakatastrophe spielen. Viele heimische Waldökosysteme und die mit ihnen verbundenen Lebewesen sind vom Aussterben bedroht.

Denn obwohl in Deutschland ein Teil der Wälder in sog. “Schutzgebieten” verschiedener Kategorien liegt, zeigen mehrere Untersuchungen von Greenpeace, dass dies in keinster Weise bedeutet, dass sie vor Holzeinschlag geschützt sind.

Boden als Kohlenstoffspeicher:

neueste Forschungsergebnisse (u.a. des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena) belegen, dass über die Hälfte der im Ökosystem Wald gebundenen Kohlenstoffmenge in den obersten 10 – 20 cm eines intakten „unberührten“ Waldbodens (Humus, Mineralböden, Wurzelmasse) gespeichert werden.

Erst durch Bodenverwundung (z.B. Forstfahrzeuge, Bodenbearbeitung, Kahlhieb) werden diese Kohlenstoffe wieder verstärkt freigesetzt.

Kernzonen von Nationalparks sind wichtige Erholungsgebiete für Flora und Fauna:

Durch die auslaufende Holznutzung in der Kernzone von neu etablierten Nationalparks nimmt der Anteil alter Bäume stetig zu. Davon profitieren Arten, die in Baumhöhlen (Spechte, Fledermäuse) oder in Horsten auf mächtigen Baumriesen (Schwarzstorch) siedeln. Besonders unter den Käfern gibt es viele Arten, die auf altes und absterbendes Holz angewiesen sind. Viele seltene Moos-, Flechten- und Pilzarten sind von Alters- und natürlichen Zerfallsphasen des Waldes abhängig. Große Holzvorräte von alten und natürlich absterbenden und sich zersetzenden Bäumen sind Voraussetzung für das Vorkommen so genannter „Urwald-Arten“, z.B. Käfer-Urwaldreliktarten.

Störempfindliche Tiere wie Wildkatze, Luchs und Schwarzstorch profitieren von der Ruhe im Wald.