Greenpeace Siegen macht Schule

Monika Harlacher
Monika Harlacher Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Siegen
Nach einem kurzen Vortrag in dem die Unterschiede zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft erklärt wurden, konnten die Schüler anhand von Fragestellungen und Materialien selbst Themen bearbeiten und diskutieren.
 

All unserer Lebensmittel, die nicht speziell als Bio oder Ökoprodukte gekennzeichnet sind, werden durch intensive Landwirtschaft und unter Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden erzeugt. Diese Form der Landwirtschaft wird als konventionelle Landwirtschaft bezeichnet. Die Anbauflächen sind sehr groß. Im Abstand von 2-3 Jahren werden hier wenige unterschiedliche Fruchtsorten (Raps, Weizen, Mais) als Monokulturen (also nur diese eine Sorte auf dem gesamten Feld) angebaut. Langfristig führt das zu ausgelaugten Böden, die immer mehr künstliche Düngung benötigen. Vielen nützlichen Insekten und Tieren wird der natürliche Lebensraum genommen, das Ökosystem Feld zerstört. Schädlinge und Krankheiten müssen dann unter Einsatz von Giften bekämpft werden. Diese Gifte gelangen nicht nur in die Lebensmittel, sondern auch in unser Grundwasser und beeinflussen die Umwelt auch fernab der eigentlichen Ackerflächen. Die Tierhaltung geschieht nicht artgerecht. In engen, dunklen Ställen werden sehr viele Tiere auf engstem Raum gehalten. Das Futter ist für schnelles und fettes Wachstum der Tiere optimiert.

Gesund ist diese konventionelle Art der Landwirtschaft weder für uns Menschen noch für die Natur.

Im Gegensatz dazu steht die ökologische Landwirtschaft, bei der die natürliche Regenerationsfähigkeit der Landschaft und Resistenz des Ökosystems im Vordergrund steht. Auf kleinen Flächen werden in weiten zeitlichen Abständen (weite Fruchtfolgen) verschiedenartige Pflanzen oft in Zusammenspiel mit anderen Pflanzen als natürlichen Schutz angebaut. Hier fühlen sich Insekten und Kleintiere wohl und tragen zum natürlichen Pflanzenschutz und zur Düngung bei. Die ökologische Tierhaltung berücksichtigt die natürlichen Bedürfnisse (Fressverhalten, Rückzugsmöglichkeiten, Auslauf und Licht) der Tiere, weshalb weniger Medikamente und Zusatzfutter benötigt werden.

Die ökologische Landwirtschaft hat aufgrund der artgerechten und umweltfreundlichen Handlungsweise einen wesentlich höheren Flächenbedarf als die konventionelle Landwirtschaft. Die gesamte Weltbevölkerung könnte man deshalb nicht auf diese nachhaltige Weise ernähren. Greenpeace schläft eine ökologisierte Landwirtschaft vor, also einen Zwischenweg, bei dem vor allem der Einsatz von Pestiziden und Medikamenten reduziert wird. Die Viehzucht verbraucht doppelt Ressourcen, da zum einen die Tiere Platz brauchen und zum anderen der Anbau von Futtermitteln. Durch weniger Fleischkonsum stehen also mehr Flächen für den Pflanzen zur Verfügung. Unbedingt zu Vermeiden ist das Verfüttern von Sojaprodukten an Tiere, da Soja überwiegend auf Flächen angebaut wird, auf denen tropischer Regenwald extra für diese ausbeuterische Sojabewirtschaftung abgeholzt wurde.

Ein weiteres Produkt, für das jährlich unvorstellbar große Flächen Regenwald unwiderruflich vernichtet werden, ist das Palmöl. Palmöl wird vor allem in der Fertignahrungsmittelindustrie als billiges Fett verwendet und man findet es in Fertigsuppen, Saucen und Nudelgerichten und Knabbereien. Wer den Regenwald schützen möchte verzichtet auf Produkte die Palmöl enthalten, denn selbst diverse Öko- und Nachhaltigkeitssiegel für Palmöl sind nicht ausreichend unabhängig zertifiziert und sind käuflich.

Zum Schluss noch ein Tipp für nachhaltiges Grillvergnügen. Laut einer Studie des TÜV Rheinland ist die Wahl des Grills gar nicht so entscheidend für die Klimabilanz. Einen wesentlich größeren Einfluss hat die Wahl des Grillguts. So entstehen für 200g Rindfleisch 2,9 Kg CO2-Äquivalent, für gegrilltes Fleisch und Grillkäse 1,9 Kg, für Würstchen noch weniger. Am besten schneiden vegetarische Produkte wie z.B. Mais mit 50g CO2-Äquivalent ab.

 

Weiterführende Links

Ökobilanz von TÜV Rheinland: Klimaoptimiertes Grillen entlastet die Umwelt
Nachhaltig grillen: Eine Ökobilanz mit Tipps
Greenpeace Landwirtschaft