Sollten Konzerne mehr Rechte haben, als Staaten?

 

Die wirksamste Waffe gegen die Klimakrise ist die drastische Senkung unserer CO2 Emissionen – und das so schnell wie möglich. Doch wie soll das erreicht werden, wenn die Lobbys sich dabei quer stellen und sich große Konzerne mehr Rechte herausnehmen als Staaten?

Während sich Deutschland zum 1,5°C Ziel bekennt, plant VW eine neue Generation an Verbrennern und möchte zunehmend auf den Verkauf von SUVs setzen.

In einem offenen Brief forderte Greenpeace den VW-Vorstandschef im Mai diesen Jahres auf, die Verbrennerproduktion bis 2030 freiwillig einzustellen. Nach Ablehnung dieser Forderung reichte Greenpeace Klage beim Landgericht Braunschweig ein, mit dem Ziel, dass auch VW sich als zweitgrößter Autohersteller der Welt zur 1,5°C Grenze bekennt und dafür seine Produktion an Verbrennern bis 2025 einstellt.

Bereits im Sommer diesen Jahres fand der erste Gruppenaktionstag statt, bei dem Ortsgruppen in 35 Städten, so auch in Ulm, VW-Autohäuser besucht hatten und dort sowohl VW-Abgasautos gekennzeichnet, wie auch den offenen Brief an die Autohausbetreiber:innen übergeben haben. Nach Einreichung der Klage gingen deutschlandweit die Greenpeace-Ortsgruppen auf die Straßen, um über den Missstand zu informieren und Unterschriften für die Petition zu sammeln. Auch wir von der Ortsgruppe Ulm/Neu-Ulm waren dabei und konnten 62 von den insgesamt 3.000 Unterschriften der Ortsgruppen deutschlandweit an diesem Tag sammeln. Am 09.12. wurde dann schließlich eine Liste mit über 33.000 Unterschriften bei der VW-Aufsichtsratsitzung übergeben.

Wird die Klage erfolgreich sein, haben wir einen großen Schritt in Richtung grünerer Zukunft gemacht, denn VW ist als einzelner Konzern für 1% der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich.