English version below
Es ist der 12. Jahrestag vom Unglück in Fukishima. Ein Unglück, dessen Ursache nicht nur im Erdbeben und Tsunami zu suchen sind, sondern auch im Betreiben von Atomkraftwerken, denn „Atomkraft ist nicht kontrollierbar.“
Folge war ein Super-GAU, der viele Menschen gesundheitlich schädigte und tötete, und dies noch immer tut. Viele hundert tausende Menschen verloren ihre Heimat und können zum Teil noch immer nicht zurückkehren. Die Strahlung wirkt weiter und wird auch noch viele Jahre messbar sein: Kleinste Partikel mit einer unglaublichen Wirkung.
Und auch heute noch gehen wir dieses Risiko ein, obwohl Atomkraftwerke nicht ausreichend gewartet werden und immer wieder Risse entdeckt werden, wie kürzlich erst wieder in Frankreich. Nicht bedacht werden neben Alterserscheinungen und dem Ersatzteilmangel die Gefahren durch Naturkatastrophen oder menschliche Einflüsse: Menschliches Versagen, ein Flugzeugabsturz oder ein Hackerangriff stellen zusätzliche Risiken dar.
Für uns ist klar: Keinen Tag länger.
Keinen Tag länger dieses Risiko.
Keinen Tag länger die Produktion von Atommüll, dessen Endlagerung niemals sicher sein wird.
Keinen Tag länger moderner Kolonialismus für Uranaufbereitung.
Keinen Tag länger Gewinne für Russlands Uranvorkommen.
Dafür standen wir mit über 50 weiteren Personen verschiedener Gruppen des Bündnisses .ausgestrahlt, BUND Naturschutz, dfg-vk und Greenpeacler:innen aus Schweinfurt und Würzburg gemeinsam auf dem Georg-Wichermann-Platz. Aber nicht nur dort – über 100 weitere Mahnwachen in ganz Deutschland gedachten dieses traurigen Tages und setzten ein Zeichen gegen den gefährlichen, teuren und unnötigen Betrieb von Atomkraftwerken.
Die große Abschalt-Feier zum Ende der Atomkraft in Deutschland wird am 15.4 stattfinden:
Nach so vielen Jahren Kampf gegen Kastor-transporte, Atomkraftwerke und Endlager ist endlich unser Ziel erreicht.
Am AKW in Neckarwestheim, bei der Brennelemente Fabrik in Lingen und in München um 12:00 am Odeonsplatz wollen wir dies gemeinsam feiern: Alle sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen und mitzumachen.
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Mehr Infos zu Atomkraft:
ausgestrahlt: https://www.ausgestrahlt.de/
Greenpeace Faktencheck: https://act.greenpeace.de/faktencheck
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Im Jahr 2100:
„Oma“, fragt mich meine Enkelin. „Warum habt ihr damals so viele Atomkraftwerke gebaut?“
„Weil wir Strom wollten“, erkläre ich.
„Ich habe heute gelernt, dass ich da auf dem Berg nicht spielen darf, weil da Atomabfall ist.“
„Das stimmt, der ist gefährlich. Da kannst du krank werden.“
„Warum habt ihr den Abfall dorthin getan?“, fragt sie mich mit skeptischen Blick.
„Irgendwo mussten wir ihn doch hintun.“ Ich zucke mit den Schultern.
„Aber wusstet ihr nicht, dass der krank macht?“
„Doch, natürlich wussten wir das.“
„Warum habt ihr das dann gemacht? Habt ihr den Strom so dringend gebraucht?“
Ich schlucke. „Wir wollten halt mehr günstigen Strom haben. Das ist alles. Es tut mir Leid.“
„Ja“, sagt sie. „Mir auch.“
English version
It is the 12th anniversary of the accident in Fukishima. An accident whose cause is not only the earthquake and tsunami, but also the operation of nuclear power plants, because "nuclear power is uncontrollable."
The result was a super-GAU that damaged the health and killed many people, and still does. Many hundreds of thousands of people lost their homes and some still cannot return. Radiation continues to have an effect and will be measurable for many years to come: tiny particles with an incredible impact.
And even today we still take this risk, although nuclear power plants are not adequately maintained and cracks are discovered again and again, as recently in France. In addition to signs of age and the lack of spare parts, the dangers posed by natural disasters or human influences are not taken into account: Human error, a plane crash or a hacker attack pose additional risks.
For us, one thing is clear: Not another day.
Not one more day of this risk.
Not one day longer the production of nuclear waste, the final disposal of which will never be safe.
Not one more day of modern colonialism for uranium processing.
Not one more day of profits for Russia's uranium deposits.
For this we stood together with more than 50 other people of different groups of the alliance .ausgestrahlt, BUND Naturschutz, dfg-vk and Greenpeacler:innen from Schweinfurt and Würzburg on the Georg-Wichermann-Platz. But not only there - more than 100 other vigils all over Germany commemorated this sad day and set a sign against the dangerous, expensive and unnecessary operation of nuclear power plants.
The big shutdown celebration for the end of nuclear power in Germany will take place on 4/15:
After so many years of fighting against Kastor transports, nuclear power plants and final storage, our goal has finally been reached.
At the nuclear power plant in Neckarwestheim, at the fuel element factory in Lingen and in Munich at 12:00 at the Odeonsplatz we want to celebrate this together: Everyone is invited to come by and join in.
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More info on nuclear power:
ausgestrahlt: https://www.ausgestrahlt.de/
Greenpeace fact check: https://act.greenpeace.de/faktencheck
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In the year 2100:
"Grandma," my granddaughter asks me. "Why did you build so many nuclear power plants back then?"
"Because we wanted electricity," I explain.
"I learned today that I'm not allowed to play there on the mountain because there's nuclear waste."
"That's right, it's dangerous. You can get sick there."
"Why did you put the waste there?" she asks me with a skeptical look.
"We had to put it somewhere." I shrug.
"But didn't you know it would make you sick?"
"Yes, of course we knew."
"Then why did you do it? Did you need the electricity that badly?"
I gulp. "We just wanted more cheap electricity. That's all. I'm sorry."
"Yeah," she says, "so am I."