Parking Day - gemeinsam mit vielen für ein besseres Klima - nicht nur in den Städten

Patrick Walch
Patrick Walch Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Esslingen

20.09.2019: Dass der große Klima-Streik auf denselben Tag anberaumt worden war wie der seit vielen Jahren ausgerufene Internationale Parking Day 2019 mag Zufall sein. Auf jeden Fall passen beide Events inhaltlich wunderbar zusammen. Auftakt war die fridays for future-Demo, die nicht nur in Esslingen sondern auch in vielen Städten in Deutschland und weltweit Massen von Jugendlichen und Erwachsenen mobilisierte. Ein großes Bündnis von Umweltschutz- und anderen Organisationen hatte dazu aufgerufen. Anschließend fuhren Esslinger Critical Mass-Teilnehmer mit ihren Rädern nach Stuttgart, um dort für eine lebenswertere Innenstadt einzutreten, bevor sie dann auch die Parking-Day-Aktion in der Esslinger Abt-Fulrad-Straße mitgestalteten.

Im Rahmen des Internationalen Parking Day wollten wir auf den unverhältnismäßig großen Verbrauch des öffentlichen/urbanen Raums durch den privaten Autoverkehr aufmerksam machen und zu Diskussionen anregen. Gemeinsam mit Greenpeace Esslingen hatten auch Teilnehmer von Esslingen aufs Rad, Foodsharing Esslingen und "Den Asphalt zum Leben erwecken" eine Reihe von Parkplätzen blockiert und so symbolisch den Raum zurückerobert, der allen Stadtbewohnern gehört und nicht in erster Linie den Autofahrern. 

Musiker unterhielten Passanten wie Aktivisten, und auf Liegestühlen konnte man relaxen, die Gratis-Lebensmittel der foodsharer genießen, Tee oder Kaffee trinken, die Greenpeace-Infos zur notwendigen Verkehrswende durchlesen oder ganz allgemein über Klimapolitik, Umweltschutz und andere aktuelle Themen diskutieren. Anhand von bis zu 100 Jahre alten Archivbildern konnte man sehen, wie die Innenstadt früher ohne Autos aussah und wieder aussehen könnte, würde man mehr autofreie Zonen schaffen.

Ob nun angelockt durch die Musik, durch belegte Brote und Bananen oder einfach durch die Möglichkeit, sich eine Weile entspannt niederzulassen, auf dem Spieleteppich Riesenmikado zu spielen oder dem bunten Treiben auf der eroberten Parkplatzfläche zuzuschauen: viele Esslinger und flanierende Touristen nahmen unser Angebot an, den Stadtraum, der sonst privaten PKWs vorbehalten ist, einmal ganz anders zu erleben. 

Für uns Greenpeacer wie für die anderen Mitorganisatoren war der Tag auf jeden Fall erfolgreich, auch wenn wir uns keinen Illusionen hingeben, dass sich die Verkehrssituation in unseren Städten von heute auf morgen ändern wird. Grund genug, den Druck auf die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft aufrechtzuerhalten und selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen.

 

Ulrich