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Greenpeace-Gruppen gehen gegen brandgefährliches EU-Mercosur Handelsabkommen auf die Straße

Mario Pursian
Mario Pursian Greenpeace Ortsgruppe
in der Gruppe Greenpeace Wetzlar

Wetzlar, 5. 9. 2020 - Greenpeace Ehrenamtliche informieren heute in Wetzlar über das EU-Mercosur Handelsabkommen und die damit verbundene Gefahr für den Amazonas-Regenwald. “Dieses Abkommen heizt die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes weiter an”, sagt Mignon Färber von Greenpeace Wetzlar. “Während ihrer EU-Präsidentschaft hat die Bundesregierung jetzt die Chance, diesen zerstörerischen Deal zu stoppen.” 

Das Abkommen will die Handelsströme zwischen den vier südamerikanischen Mercosur-Staaten und der Europäischen Union ausbauen. So will Europa, allen voran Deutschland, mehr Autos, aber auch mehr giftige Pestizide nach Südamerika exportieren. Die Handelspartner*innen auf der anderen Seite des Atlantiks versprechen sich durch die Reduzierung von Zöllen und Ausfuhrsteuern höhere Agrarexporte in die EU. Die Rinderzucht sowie der Anbau von Soja und anderen Agrargütern sind in Brasilien Haupttreiber von Waldzerstörung. 

 Brandbeschleuniger für die Zerstörung des Regenwaldes

 Schon jetzt haben die Brände in Amazonien in diesem Jahr größeren Schaden angerichtet als in jedem der 13 vergangenen Jahre. In fast allen Fällen wurden die Feuer gezielt von Menschen gelegt, um landwirtschaftliche Flächen vorzubereiten. Wird das Handelsabkommen abgeschlossen, wird sich dieser Trend beschleunigen. “Dieser Deal aus dem letzten Jahrhundert schadet dem Amazonas-Regenwald, weiteren Ökosystemen Südamerikas und letztendlich dem Weltklima”, sagt Mignon Färber.

Die Bundesregierung will den Abschluss während der EU-Ratspräsidentschaft vorantreiben und toleriert damit die umwelt- und menschenfeindliche Politik von Präsident Bolsonaro. Zwar hat sich Kanzlerin Merkel kürzlich in einem Treffen mit Klima-Aktivistinnen kritisch gegenüber dem Abkommen geäußert, doch bislang hat sie keine entsprechenden Konsequenzen gezogen und dem Abkommen eine endgültige Absage erteilt. Greenpeace setzt sich für eine Neuausrichtung von Handelsabkommen ein, die den Klima- und Biodiversitätsschutz und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen.