Spiegel (aktuell): Altmaier entschuldigt sich für Rechenfehler bei Windkraft-Schallbelastung

Passiert ist der Rechenfehler offenbar schon 2009 bei der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, eine Behörde, die Altmaiers Ministerium untersteht).

Laut Spiegel-Artikel wurde die Infraschallbelastung mit 100 statt 64 Dezibel (dB) angegeben. Zum Physikalischen Hintergrund: Damit wurde die Energiedichte des Infraschalls etwa 4000-fach zu hoch angegeben.

Dass er so lange nicht aufgefallen ist, obwohl das Ergebnis offenbar auch zur Rechtfertigung z.B. von Abstandsregeln bei WKA verwendet wurde, ist schon erstaunlich genug.

Richtig ungeheuerlich finde ich aber, was in den letzten Jahren passierte: Nachdem das Thema Ende 2018 aufgrund eines Fernsehbeitrags endlich auffiel und die BGR durch Dritte auf den Fehler aufmerksam gemacht wurde, passierte... erstmal nichts. Auch nicht, nachdem weitere Personen, u.a. Volker Quaschning im August letzten Jahres auf den folgenschweren Fehler aufmerksam machten.

Fazit ist, dass ein Rechenfehler über viele Jahre den Ausbau der Windenergie unnötig ausgebremst hat, und BGR und Wirtschaftsministerium lange Zeit auch dann keine Konsequenzen zogen, als ihnen der Fehler von fachlich qualifizierten Personen zweifelsfrei nachgewiesen wurde.

Der beteiligte Physiker Stefan Holzheu (U Bayreuth) hat die Ereignisse hier gut zusammen gefasst.

Weitere Links:

Dr. Holzheu von der Uni Bayreuth

Volker Quaschning hat schon im August letzten Jahres darauf hingewiesen