Studie: Keime in der Gülle

Kerstin Fleischer Greenpeace e.V. • 18 November 2020

Ein neuer Report von Greenpeace zeigt, dass Gülle häufig mit Antibiotika-Rückständen und multiresistenten Keimen belastet ist. Über Gülle-Transporte werden sie zudem weiträumig verteilt – eine Gefahr für die Gesundheit. Gelangen resistente Keime in die Umwelt, wächst die Gefahr, dass Infektionskrankheiten immer schwerer zu behandeln sind. Greenpeace hat insgesamt 11 Gülleproben in einem unabhängigen Labor analysieren lassen. Sie stammen aus Niedersachsen, einem Gebiet mit intensiver Schweinehaltung. Alle Proben enthielten Antibiotikarückstände. Sieben Proben wiesen resistente Keime auf, darunter zwei, die gegen das Reserveantibiotikum Colistin resistent sind. Bei den beobachteten Transporten wurde im Schnitt eine Distanz von etwa 220 Kilometern zurückgelegt, die Ziele lagen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern.  

 

Greenpeace fordert

  • eine drastische Senkung des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierhaltung. Es müssen die Haltungsbedingungen verbessert und erkrankte Tiere gezielt behandelt werden anstatt ganze Gruppen von Tieren.
  •  Reserveantibiotika haben in der Tierhaltung nichts zu suchen, sie müssen für den Einsatz in der Humanmedizin reserviert bleiben.
  • Antibiotika und multiresistente Keime in der Umwelt müssen einem bundesweiten, einheitlichen Monitoring erfasst werden.
Dateien