Länderporträt: Côte d’Ivoire

Melanie  Manegold
Melanie Manegold Greenpeace e.V. • 17 Februar 2022

Die Côte d’Ivoire ist ein Land an der Westküste Afrikas mit knapp 26 Millionen Menschen. Es ist flächenmäßig fast so groß wie Deutschland, die Hauptstadt ist Yamoussoukro. Im Jahr 1893 fiel die Côte d'Ivoire unter französische Kontrolle und wurde zur Kolonie erklärt und blieb dies bis zum 7. August 1960. 

Côte d’Ivoire bedeutet „Elfenbeinküste“. Sie verdankt ihren Namen dem Waldelefanten ?. Der ehemals hohe Bestand an Elefanten ist mittlerweile durch Jagd und Wilderei so stark reduziert, dass Elefanten heute nur noch in Reservaten anzutreffen sind. Leider konnte die Wilderei bisher nicht komplett unterbunden werden. Das Foto von 2018 zeigt ivorische Behörden, die neben einer Ladung von Elefantenstoßzähnen stehen, die gemeinsam mit den abgebildeten Gewehren und Säcken mit Pangolinschuppen von ivorischen Wildtierhändlern beschlagnahmt wurden.

Elefantentrophähen
© picture alliance / REUTERS | LUC GNAGO

 

In der Vergangenheit wurden verschiedene Bezeichnungen für das Land verwendet: Elfenbeinküste, Ivory Coast oder auch Costa d’Avorio, um nur einige aufzuzählen. Das sorgte immer wieder für Verwirrung, so dass der Präsident 1985 entschied, dass die französische Bezeichnung die offizielle sei und die Übersetzung in andere Sprachen zumindest im eigenen Land unter Strafe stellte.

Der  Süden des Landes wird von üppigen Regenwäldern und Mangroven bedeckt, woran sich in Richtung Norden Trockenwälder gefolgt von Savannen anschließen. Es ist das ganze Jahr zwischen 28 bis 33 Grad warm und auch nachts wird es nie kälter als 20 Grad.

Die Côte d’Ivoire ist ein sehr artenreiches Land. Tierarten wie Elefanten, Krokodile, Hyänen, Schakale, Leoparden und noch viele weitere Tierarten leben in dem westafrikanischen Land ???. Zu den bekannteren Pflanzenarten zählt der Affenbrotbaum. Auch Iroko- und Tali-Bäume wachsen dort, ihr Holz wird gern für die Herstellung von Möbeln verwendet. In den Wäldern finden sich viele Aufsitzerpflanzen und Orchideen. Von den ursprünglichen dichten Wäldern und Baumsavannen, die ungefähr ein Drittel der Landesfläche bedeckten, sind heute fast die Hälfte vernichtet und nur noch ca. 6 Mio Hektar verblieben. Seit der Kolonialzeit wurden die Waldbestände sowohl durch die Anlage von Plantagen als auch durch Abholzung stark dezimiert ?.

Holztransport Cote d'ivoire
© Wikimedia Commons
Kakaoernte in der cote divoire
© Wikimedia Commons

 

Die kulturelle Vielfalt in Côte d’Ivoire ist groß, es gibt über 60 verschiedene Ethnien und 78 Sprachen. Die beiden größten Religionen sind das Christentum und der Islam, aber auch traditionelle westafrikanische Religionen sind noch verbreitet. Neben der Amtssprache Französisch werden an der Elfenbeinküste 77 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen. Die verbreitetsten afrikanischen Sprachen sind Baoulé und Dioula.

Die größte Kirche des Landes, die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix, steht in Yamoussoukro. Sie ist dem Petersdom in Rom nachempfunden und besitzt mit 158 Metern den zweithöchsten Kirchturm der Welt.
 

Basilika Côte d'Ivoire
© Wikimedia Commons

 

Mit einem Anteil von 45 Prozent an der weltweiten Kakaoernte ist Côte d’Ivoire der größte Kakao-Exporteur der Welt. Der Großteil der Einnahmen des Landes stammt aus dem Export von Kakao und Kaffee. Der Kakaoanbau im großen Stil geht mit vielen Problemen einher. Große Flächen des Regenwaldes wurden seit den 1960er Jahren unter anderem für Kakaoplantagen zerstört ??

zerstörter Wald in Cote dIvoire
© picture alliance / REUTERS | LUC GNAGO