Porträt: der Cerrado

Melanie  Manegold
Melanie Manegold Greenpeace e.V. • 20 April 2022

Im Herzen Brasiliens grenzt der 👉 Cerrado, die artenreichste Savanne der Welt, an den Amazonas-Regenwald. Hier leben viele besondere Tier- und Pflanzenarten, von denen einige an keinem anderen Ort der Welt zu finden sind. Etwa 📢 5 Prozent aller Arten ❗ auf dem Planeten finden hier eine Heimat!

Die Vegetation des Cerrados ist geprägt durch Grasland und Savannenvegetation, mit einzelnen Inseln aus Waldflächen entlang von Flüssen und Sumpfgebieten. Zu den größeren Tieren, die hier ihr Zuhause finden, gehören der Jaguar und der Flachlandtapir, aber auch der Große Ameisenbär. Eine große Besonderheit des Cerrados ist die Vielfalt der Pflanzen und Insekten, fast die Hälfte der Pflanzenarten der Region sind endemische Arten, wachsen also nur dort! Und auch für die 💧 brasilianische Wasserversorgung 💧 spielt der Cerrado eine bedeutende Rolle, da die Quellgebiete vieler Flüsse des Landes in dieser Savanne liegen. 

Das einzigartige Ökosystem des Cerrados liegt fast vollständig in Brasilien, wobei ein kleiner Teil bis in den Nordosten Paraguays und den Osten Boliviens reicht. Lange Zeit hat sich niemand wirklich für den Cerrado interessiert, da die Region aufgrund der nährstoffarmen Böden landwirtschaftlich schwer nutzbar war. In den 1960er Jahren begann jedoch die Agrarindustrie 🚜 die Fruchtbarkeit der Böden durch die Düngung mit Kalk aufzubessern und eine intensive landwirtschaftliche Nutzung voranzutreiben. Im Laufe der Jahre hat so eine rasante Umwandlung der Savanne stattgefunden, sodass mittlerweile über die Hälfte des Cerrado-Ökosystems zerstört wurde 😥. Die Flächen werden jetzt zum Anbau von Soja und für Rinderfarmen 🐄 genutzt. Das meiste Soja und Rindfleisch, dass im Cerrado produziert wird, ist für den Export bestimmt, auch nach Europa! 

Zerstörung Cerrado
© Marizilda Cruppe / Greenpeace

 

 

Soja Cerrado
© Victor Moriyama / Greenpeace
 
Rinder Cerrado
© Ednilson Aguiar

 

Die stetig steigende Nachfrage nach Futtermitteln für die Fleisch- und Milchproduktion ist die größte direkte Ursache für die 💥 Zerstörung des Cerrados, der trotz der Einzigartigkeit seiner Tier- und Pflanzenwelt eines der am stärksten gefährdeten Gebiete Südamerikas ist. Der Großteil der Naturschutzmaßnahmen der Region konzentriert sich auf den benachbarten Amazonas-Regenwald oder den Wald entlang der Atlantikküste Brasiliens. Von der Fläche des Cerrados stehen gerade einmal knapp 8 Prozent unter Schutz und die landwirtschaftliche Erschließung wird sogar in Teilen staatlich gefördert. Doch mit jedem Stück Savanne, das zerstört wird, verschwindet der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen und geht ein wichtiges Ökosystem verloren.