Lübeck, 21.02.21. Im Juli 2017 wurde der Vertrag über das Verbot von Kernwaffen von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit breiter Mehrheit verabschiedet. Er trat am 22. Januar 2021 in Kraft. Der Vertrag verbietet die Entwicklung und Produktion, den Test, Erwerb, die Lagerung und den Transport, die Stationierung und den Einsatz von Atomwaffen sowie die Drohung mit ihnen. Deutschland ist leider nicht unter den 122 Staaten, die den Vertrag beschlossen haben, dabei.

Mit Bremen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Hamburg haben inzwischen vier Länderparlamente beschlossen, den Vertrag zum Verbot von Atomwaffen zu unterstützen beziehungsweise die Bundesregierung aufzufordern, ihm beizutreten. Greenpeace Lübeck fordert die schleswig-holsteinische Landesregierung auf, dies ebenfalls zu tun.

Auf dem Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel lagern laut Expertenschätzungen zwanzig US-amerikanische Atombomben, von denen jede Einzelne die 10 fache Sprengkraft derer von Hiroshima und Nagasaki hat. Im Kriegsfall sollen sie von deutschen Piloten in ihr Einsatzgebiet geflogen werden. 

„Es ist ein moralisches und politisches Armutszeugnis, dass Deutschland noch immer an US-amerikanischen Atombomben festhält“, sagte Laurie Cohen von Greenpeace Lübeck.

Laut einer aktuellen Greenpeace-Umfrage sind 83 Prozent der Menschen in Deutschland dafür, dass die  Atombomben aus Deutschland abgezogen werden. (Quelle: Greenpeace, online:  act.gp/2Dg82SM).

„Deutschland hat die Möglichkeit, die atomare Abrüstung weiter voranzutreiben. Abrüstung muss hier und heute beginnen, damit Gräueltaten wie in Hiroshima sich niemals wiederholen können. Dafür muss die Bundesregierung den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen“, so Ingrid Boitin von Greenpeace Lübeck. Laut Umfrage befürworten dies 92 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger.

Greenpeace setzt sich für das friedliche Lösen von Konflikten ein, den Erhalt demokratischer Rechte, ein Rüstungsexportverbot in Drittländer, Krisen- und Kriegsgebiete sowie weltweite atomare Abrüstung und Umweltschutz.