Sojaanbau: Was ist das Problem?

Melanie  Manegold
Melanie Manegold Greenpeace e.V. • 3 Mai 2022

Was ist eigentlich so problematisch am Sojaanbau?

 

Die Sojabohne kommt ursprünglich aus Asien. Sojaprodukte sind ein 👉 fester Bestandteil der asiatischen Küche. Die meisten kennen Soja aus Tofu, Sojamilch und Sojasoße. Doch mittlerweile wird Soja längst nicht mehr nur in Asien angebaut.

UND: Der Großteil des weltweit angebauten Sojas, mindestens 85 Prozent 😣, landet in ❗ Futtermitteln zur Fleisch-.und Milchproduktion ❗ und nicht direkt auf unseren Tellern. 

Der weltweite Sojaanbau hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. Das Hauptanbaugebiet von Soja ist mittlerweile Südamerika, allen voran Brasilien. Das Land  ist heute der größte Sojaproduzent der Welt und macht 50% des weltweiten Sojahandels aus. Die EU spielt dabei eine wichtige Rolle, sie importierte 2017 knapp 35 Millionen Tonnen Soja – einen großen Teil davon auch aus dem Cerrado.

Soja ist neben Getreide beliebtes Tierfutter, da es einen hohen Eiweißgehalt hat und sehr günstig auf dem Weltmarkt zu kaufen ist. Denn Soja wird hauptsächlich auf riesigen Plantagen in Monokulturen 🌾🌾🌾 angebaut, die sich in den Händen weniger internationaler Agrarkonzerne befinden. Häufig handelt es sich dabei um genmanipulierte Pflanzen, die einen starken Einsatz von Pestiziden für einen hohen Ernteertrag erfordern. In Brasilien sind zum Beispiel über 95% des Sojas gentechnisch verändert und der Pestizideinsatz ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen

Der Anbau von Soja geht zu Lasten der artenreichsten Ökosysteme der Welt, zum Beispiel werden große Flächen im Cerrado in Brasilien für Sojaplantagen gerodet. Dabei werden die vielfältigen Ökosysteme zerstört und daran geknüpft geht die Artenvielfalt in den eintönigen Monokulturplantagen verloren.

Viele besondere Tier- und Pflanzenarten verlieren ihr Zuhause, ebenso wie lokale Gemeinschaften, die von ihrem Land vertrieben werden. Sie verlieren ihren gesamten Besitz und müssen häufig in Städte migrieren, um dort Arbeit zu suchen. Denn durch den Einsatz moderner Landmaschinen werden nur wenige Arbeitsplätze auf den Plantagen geschaffen.

Der Einsatz von ⚠ Pestiziden ⚠ und die Methoden der industriellen Landwirtschaft 🚜 sorgen außerdem für die Verschmutzung von Wasser und Böden und stellen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Zusätzlich landet gentechnisch verändertes Soja auch in unserem Essen, denn auch wenn Tierfutter aus gentechnisch veränderten Pflanzen gekennzeichnet werden muss, triftt das auf die Endprodukte aus Milch oder Fleisch nicht zu.

Pestizide Soja
© Bruno Kelly / Greenpeace

 

Sojasilo
© Victor Moriyama / Greenpeace

 

Wenn wir also Soja aus Entwaldungsgebieten nach Europa importieren, um damit den Futtermittelbedarf unserer Fleisch- und Milchwirtschaft zu decken, importieren wir auch die Zerstörung der Ökosysteme und weitere negative Effekte des industriellen Sojaanbaus aus den Anbaugebieten.