Eines der wichtigsten Dinge, die du machen kannst, ist dein Abendessen. Und das ganz ohne Abfall. Es erfordert ein wenig Planung, aber das kriegt man hin. Ich werde zum Veranschaulichen ein einfaches Rezept, nämlich mein Kürbis-Dal verwenden, das ich bereits in meinem Blog The Zero-Waste Chef veröffentlicht habe.

Kürbis Dal

Für dieses Rezept benötigst du:

  • Öl
  • Rote Linsen
  • Verschiedene Gewürze
  • Frische Zutaten: Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, ganze Kürbisse, Jalapeño, Zitrone oder Limette.

Aber wie bringst du all die Zutaten nach Hause, ohne dabei Müll zu produzieren?

 

10 Tipps für plastik- und abfallfreies Einkaufen 
 

  1. Bring deine eigenen Einkaufsbeutel oder -taschen mit. Diese sollten am besten aus Naturfasern bestehen. Bei synthetischen Materialien werden winzige Kunststofffasern beim Waschen in der Waschmaschine abgeschieden. Und dieses Plastik endet letztlich in unseren Flüssen, Seen und Ozeanen. 
     
  2. Bring deinen eigenen Obst- oder Gemüsebeutel mit. Du nimmst schließlich nicht deine wiederverwendbaren Einkaufstaschen mit, um sie dann hinterher mit Kunststoff- und Plastikverpackungen zu füllen. Ich habe mir dafür ganz einfache Beutel genäht. Sie halten jahrelang. Wenn du nicht selbst Taschen nähen willst (oder kannst), findest du diese in fast allen Reformhäusern, Bio-Märkten oder im Internet. Entscheide dich aber auch hier wieder für Naturfasern!
     
  3. Bring deine eigenen Gläser und Metallbehälter mit. Bevor du sie im Unverpackt Laden mit Lebensmitteln befüllst, werden diese gewogen. In einigen Geschäften wiegen die Mitarbeiter*innen deine Behälter für dich und markieren sie mit der Tara (d.h. dem Gewicht). Andere Geschäfte stellen Waagen auf, damit du deine Gläser selbst vor Ort wiegen kannst. Die Kassiererin zieht an der Kasse dann das Gewicht des Glases / des Behälters vom Gewicht deiner Lebensmittel ab,  so dass du nur für die Lebensmittel bezahlst. Verwende die Behälter und Gläser auch für Feinkost, Fleisch, Käse und fertig gekochte Lebensmittel in Lebensmittelgeschäften.

    Gläser gefüllt mit Reis, Zucker, Kichererbsen etc.

  4. Erstelle eine Einkaufsliste und halte dich daran. Mit einer Einkaufsliste in der Hand vermeidest du nicht nur all die in Folie eingeschweißten Impulskäufe an der Vorderseite der Kasse, sondern weißt auch, wie viele Taschen, Gläser und Behälter du mit zum Einkaufen nehmen musst. Ein bisschen Planung hilft, einen großen Teil deines Mülls zu vermeiden.
     
  5. Kaufe häufiger weniger Lebensmittel ein. Wenn du machst, wirst du weniger Essen verschwenden, weil du weniger verderbliche Lebensmittel zu Hause hast, die schlecht werden, bevor du sie essen kannst.

Wo du einkaufen kannst

  1. Kaufe in Unverpackt Läden. Mithilfe der Zero Wast App findest du Unverpackt Läden überall auf der Welt. Du kannst auch selbst Läden in die App eintragen, die bisher noch nicht in dieser aufgeführt sind. Grundnahrungsmittel wie Bohnen, Reis, Mehl, Hafer, Nüsse, Samen, Trockenfrüchte und so weiter kannst du in deine wiederverwendbaren Stoffbeutel, Glasbehälter oder andere Behälter füllen. Einige Läden haben inzwischen eine umfangreiche Auswahl, die auch Reinigungs- und Körperpflegeprodukte sowie Tiernahrung umfasst.
     
  2. Auf zum Bauernmarkt. Wenn du kunststofffrei und abfallfrei lebst, hörst du irgendwann meist auch auf, verarbeitete Lebensmittel zu essen - denn die sind fast immer in glänzender Plastikfolie verpackt. Auf Bauernmärkten findest du frische, saisonale, lokale, biologische Produkte, die du normalerweise unverpackt kaufen kannst.

    What to buy
  3. Choose fresh, seasonal fruit and vegetables. The best food for you—seasonal vegetables and fruit—is also best for the environment and economy when you buy it locally. It travels fewer miles. You can find much of it unpackaged. More of your money stays in your local community.

    Frisches Gemüse und Obst
     
  4. Entscheide dich für Lebensmittel, die sich weiter unten in der Nahrungskette befinden. Wo ich wohne, ist Käse fast immer in Plastik verpackt. Fleisch wird oft entweder in Kunststoff verpackt oder auf Schaumstoffschalen in Kunststoff verpackt portioniert. Wenn du weiter unten in der Nahrungskette isst, verschwendest du nicht nur weniger Verpackungsmaterial, sondern du reduzierst auch die Menge der Ressourcen, die für die Produktion von Lebensmitteln benötigt werden, die höher in der Nahrungskette liegen. Fleisch benötigt für die Produktion viel mehr Wasser als beispielsweise Gemüse.
     
  5. Mach dich nicht verrückt. Sobald du dich entschieden hast, Abfall zu reduzieren, wirst du überall Plastik sehen. Das liegt daran, dass es überall ist. Vielleicht fühlst du dich entmutigt und hoffnungslos und fragst dich, was das Ganze überhaupt soll: Vögel fressen das Zeug und sterben, Schildkröten verfangen sich darin und sterben, Robben werden in alten Kunststoff-Fischernetzen gefangen und sterben, Fische (die wir essen) sind voll davon und sterben (wenn wir sie essen). WIR WERDEN ALLE STERBEN! 

    Selbst aktiv zu werden, lässt mich mit diesem kaum greifbaren Problem besser zurechtkommen. Und stell dir vor, wir würden alle gemeinsam an dem Problem der Plastik Verschmutzung arbeiten, was für ein Unterschied das machen würde! Das ist übrigens genau das, was während der Make Something Week passiert: Wir konsumieren weniger.

    Und mach dich nicht selbst fertig, wenn du dich doch mal nicht an deine Regeln hältst. Ich sehe viele Geständnisse auf Social Media von Zero-Wasters, die sich schrecklich schuldig fühlen, wenn sie mal einen Fehler gemacht haben (und dies selbst veröffentlicht haben). Du kannst nur dein Bestes geben. Versuchs einfach weiter. Seinen Lebensstil zu ändern ist eine Herausforderung. Allerdings ist das Minimieren von Abfall einfacher, als die meisten Menschen glauben.

Anne-Marie Bonneau, author of the Blog „The Zero Waste Chef“


Anne-Marie Bonneau ist Autorin des Blogs „The Zero Waste Chef“. Beunruhigt durch die Plastikverschmutzung des Planeten, wurde sie 2011 plastik-frei. Zero Waste war für sie der nächste logische Schritt. Um den Plastikmüll zu reduzieren, begann sie, häufiger auf dem Bauernmarkt einzukaufen, füllte die Grundnahrungsmittel in Unverpackt Läden ab und stellte selbst Lebensmittel her. Sie strich alle verpackten Lebensmittel von der Einkaufsliste, was auch bedeutete, alle verarbeiteten Lebensmittel zu streichen (wie Michael Pollan sagt: "Wenn es eine Pflanze ist, dann iss sie. Wenn es in einer Fabrik hergestellt wurde, dann nicht.") Sie fühlt sich damit viel gesünder. Du findest Anne-Marie auch auf FacebookInstagram und Twitter.

 

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