Eisbär besucht Buchholz
Der Buchholzer Herbert Maliers begegnete am Samstag in der Fußgängerzone einem Eisbären und hatte
Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.
Maliers: Guten Tag Eisbär, was machen Sie denn hier?
Eisbär: Sie wundern sich? Eigentlich ist ja die Arktis meine Heimat. Aber dort konnte ich nicht mehr
bleiben, weil ich kaum noch Nahrung gefunden habe. Das liegt an den Folgen der Erderwärmung. Und es
wurde jedes Jahr schlimmer! Um nicht zu verhungern, musste ich meine Heimat schweren Herzens
verlassen und mein Überleben anderswo suchen.
Maliers: Und warum kommen Sie ausgerechnet zu uns nach Buchholz in die Nordheide?
Eisbär: Zuerst habe ich versucht, in Dörfern nahe der Arktis von den Essensabfällen der Menschen zu
leben. Aber die Dorfbewohner haben mich mit Gewehrschüssen vertrieben. Dann hörte ich, dass in
Buchholz vor kurzem ein „Klimaforum“ gestartet sei, und die ganze Stadt aufgerufen ist, für den
Klimaschutz aktiv zu werden. Da dachte ich: „An so einem Ort bist du sicher willkommen!“
Maliers: Und wie reagieren die Menschen hier auf Sie?
Eisbär: Fast alle sind sehr freundlich. Besonders die kleinen Kinder, die winken mir sogar zu und einige
bieten mir von ihrem Waffeleis an. Woher sollen sie auch wissen, dass ich eigentlich Fleischfresser bin?
Ein paar Leute sagten aber auch deutlich, dass sie mich hier nicht haben wollen.
Maliers: Gab es Begründungen dafür?
Eisbär: Ja. Erstens würde ich nicht hierher gehören, und zweitens könne man sich wegen der Corona-
Krise nicht auch noch um die Probleme Anderer kümmern, und das würde ja womöglich auch noch Geld
kosten.
Maliers: Nun, wir haben gerade eine ziemliche Ausnahme-Situation durch das gefährliche Corona-Virus.
Da haben manche Menschen sogar Angst, ob sie morgen noch genug Klopapier haben. Andere sorgen
sich verständlicherweise um ihre Gesundheit oder um ihre Angehörigen, besonders wenn die zu den
sogenannten „Risikogruppen“ gehören.
Eisbär: Aber ich will doch den Menschen gar nicht ihr Klopapier wegnehmen, und zu einer Risikogruppe
gehöre ich auch! Wisst Ihr denn nicht, dass die Erderwärmung für mich lebensgefährlich ist? Für viele
andere Bewohner unseres Planeten übrigens auch! Und damit meine ich nicht nur uns Tiere und die
Pflanzen, sondern auch Eure Kinder und Enkel und Eure Mitmenschen in den armen Ländern! Deshalb
habe ich doch auch mein Plakat gemacht.
Maliers: Wenn Sie drei Wünsche hätten, welche wären das?
Eisbär: Erstens wünsche ich mir, dass die Menschen und die Regierungen beim Kampf gegen das
Corona-Virus länderübergreifend solidarisch handeln und Erfolg haben. Zweitens sollen sie bedenken,
dass Gesundheit, Zufriedenheit und die Sicherung der menschlichen Lebensgrundlagen wichtiger sind als
ewiges Wirtschaftswachstum und besinnungsloser Konsum - und entsprechend handeln. Und drittens
wünsche ich den Buchholzer Klimaschutzaktivitäten sicht- und messbare Erfolge! Ich werde ab und zu
vorbeikommen und nachschauen.