Planetary Health Diet - gesund für Menschen und die Erde

Auf den Speiseplan einer klimagesunden Ernährung kommen hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte oder auch Nüsse. Der Verzehr von tierischen Produkten wie Fleisch, Milch und Käse kann Teil dieser Ernährungsweise sein, allerdings in deutlich reduzierten Menge. 

Konkret: Bezogen auf den globalen Konsum empfehlen internationale Wissenschaftler:innen mit dem Konzept der Planetary Health Diet etwa doppelt so viel Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte, aber nur halb so viel Fleisch und weniger Milchprodukte im Vergleich zu heute. Fisch und Geflügel können in moderate Mengen auf den Teller, rotes und verarbeitetes Fleisch, zugesetzter Zucker und Weißmehlprodukte sind weitgehend zu vermeiden. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) will dieses Konzept mittlerweile stärker berücksichtigen und überarbeitet ihre Ernährungsempfehlungen.

👉 Für Deutschland bedeutet das eine Reduzierung des Konsums tierischer Produkte um 75 Prozent.

(c) Greenpeace

Was steckt hinter dem Konzept der Planetary Health Diet?

Die Planetary Health Diet verbindet eine ausgewogene Ernährung mit globalen Umweltzielen. Das von der EAT-Lancet-Kommission 2019 entwickelte Konzept basiert u.a. auf dem Modell der planetaren Belastungsgrenzen. Das Modell der planetaren Belastungsgrenzen wurde erstmals 2009 von Wissenschaftler:innen rund um Johan Rockström vom Stockholm Resilience Center veröffentlicht. In der aktualisierten Fassung von 2015 sind neun Bereiche identifiziert, die für die Stabilität der Ökosysteme extrem wichtig sind. In vier Bereichen sind die Grenzen erreicht oder schon gänzlich überschritten, weil der Mensch massiv in die natürlichen Prozesse eingreift. Besonders schwerwiegend sind der Rückgang der biologischen Vielfalt, der Klimawandel und die Landnutzungsänderungen durch z.B. Waldzerstörung sowie gestörte Nährstoffkreisläufe wie z.B. Stickstoff.  Wird ein bestimmter Punkt überschritten, wird der sogenannte “safe space of humanity”  verlassen. Dies bezeichnet den Lebensraum, in dem Menschen noch gut und sicher leben können. Die industrielle Landwirtschaft ist eine der treibenden Kraft hinter dem Verlust von Artenvielfalt und Erderhitzung, weil sie massiv in die verschiedenen Ökosysteme eingreift. 

Mehr Informationen

Der Report der EAT-Lancet-Kommission zur Planetary Health Diet in Englisch

Alles zur Planetary Health Diet auf der Greenwire-Kampagnenseite "Klimagesund essen"