Greenpeace fordert am Hauptsitz: “RWE - Raus aus dem Riff!”
Mega-Gasprojekt in Australien mit RWE-Beteiligung bedroht Wale und Biodiversität im Indischen Ozean und widerspricht Bekenntnissen zum Klimaschutz 
Mit einem 2,5 Meter hohen und 1,5 Tonnen schweren Mahnmal aus Stahl und Holz und dem Abspielen von Walgesängen protestiert Greenpeace seit dem 12. Juli  am RWE-Hauptsitz in Essen gegen die Beteiligung des Energiekonzerns an einem Mega-Erdgasprojekt im Indischen Ozean. Wir haben eine  Skulptur in Form einer Walfluke, mit der Aufschrift “RWE - Raus aus dem Riff!” versehen. Vor der westaustralischen Küste plant das australische Unternehmen Woodside das bislang größte Erdgasprojekt des Landes  – und der Energiekonzern RWE gehört zu den größten Abnehmern von Flüssigerdgas (LNG)  des Woodside-Konzerns. Zu den andauernden Verwüstungen, die RWE tagtäglich in den Braunkohleabbaugebieten betreibt, sollen jetzt Zerstörungen in Meeresgebieten mit Korallenriffen, Seegraswiesen und einzigartiger Biodiversität hinzukommen! RWEs Bekenntnisse zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit klingen in diesem Zusammenhang wie blanker Hohn. Das ist Greenwashing. Deshalb fordern wir RWE auf, sich aus diesem umweltzerstörenden Projekt zurückzuziehen.
Das LNG aus den geplanten Bohrprojekten steht frühestens 2025 zur Verfügung und ist somit nicht relevant in der aktuellen Gas-Versorgungskrise. Die erwartbaren Kurz- und Langzeitfolgen für die Unterwasserwelt sind jedoch verheerend: Durch Unterwasserschallkanonen, Bohrungen und Baggerarbeiten am Meeresboden sowie dem ständigen Risiko von Schiffshavarien und sogenannten “Blowouts” können unzählige Meereslebewesen geschädigt oder getötet werden. Die Zerstörung würde auch die Lebensräume und die Durchzugsgebiete dort lebender Wale betreffen. Dass sich RWE durch die aktuelle Entscheidung des EU-Parlaments, Erdgas als nachhaltig einzustufen, in seinen Investitionen bestätigt sieht, zeigt vor allem, wie fatal diese Entscheidung für Klima- und Umweltschutz ist. Wir brauchen kein Erdgas aus ökologisch sensiblen Gebieten vom anderen Ende der Welt, um unsere Energieversorgung zu sichern, daran ändert auch die Fehlentscheidung des Europaparlaments zur Taxonomie nichts.  Es darf keine neuen Gasprojekte geben, die uns weiter an fossile Energien ketten und einzigartige Naturräume zerstören – weder hier noch woanders auf der Welt!