Greenpeace hat die Weidehaltung von Milchkühen in den Bundesländen unter die Lupe genommen und verglichen. Das Ergebnis: Immer weniger Kühe kommen auf die Weide - rund 31 Prozent. Vor zehn Jahren waren es noch 42 Prozent. Dabei wirkt sich die Weidehaltung besonders positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere aus und sie ist ökologisch wegen der zahlreichen Kräuter und Gräser besonders wertvoll. Zudem speichert beweidetes Grünland deutlich mehr klimawirksamen Kohlenstoff im Boden als Ackerpflanzen. Die meisten der insgesamt knapp vier Millionen Milchkühe in Deutschland leben in Bayern (28 Prozent), gefolgt von Niedersachen (21 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (10 Prozent). In diesen drei Bundesländern leben insgesamt rund 60 Prozent aller Milchkühe in Deutschland.

Bayern hat die meisten Grünlandflächen, es kommen dort aber nur 18 Prozent der Kühe - also jede 5. Kuh - auf die Weide. Meist wird dort das Gras zu den Kühen in den Stall gebracht. In Baden Württemberg hat jede 4. Kuh Weidegang. Schleswig-Holstein ist bei dem Ranking Spitzenreiter, dort kommt die Hälfte aller Kühe zumindest zeitweise auf die Weide.

Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir muss mit einem starken Weideförderprogramm den Trend drehen, denn statt Weidehaltung wurden in den vergangenen Jahren mit Milliardenbeträgen Haltungssysteme wie Boxenlaufställe begünstigt. Auf der Agrarminister:innen-Konferenz, die morgen in Büsum beginnt, ist das Thema auf der Tagesordnung. Deshalb ist es wichtig, das Momentum zu nutzen. Kämen alle Milchkühe auf die Weide, müsste der Bestand abgebaut werden. Nur mit weniger Tieren, die dafür besser gehalten werden, können wir Umwelt, Klima und Tiere schützen.

Hier geht es auch zur Mitmach-Aktion der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

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