Brasilien: Höchste Entwaldungsrate seit 2006

Melanie  Manegold
Melanie Manegold Greenpeace e.V. • 24 November 2021
in der Gruppe Themengruppe Wald

Es sind Rekordzahlen, die traurig stimmen. ? In Glasgow hatte Bolsonaro noch den Turboschleudergang seines Greenwashingprogramms laufen lassen und versucht, sein Image durch die Unterzeichnung von Verpflichtungen und die Ankündigung eher lascher Ziele aufzupolieren. ?

Doch nachdem am 18. November das Satellitenüberwachungssystem PRODES die offizielle Entwaldungsrate in Brasilien bekanntgegeben hat, ist klar, dass zwischen August 2020 und Juli 2021 im Amazonasgebiet 13.235 km² gerodet wurden. Das ist eine Fläche, die 17-mal so groß ist wie New York City. Die letzten drei Jahre unter Bolsonaro (2019-2021) weisen somit einen Anstieg von 52,9 % im Vergleich zu den drei Vorjahren (2016-2018) auf.

Greenpeace Brasilien nennt dieses Ausmaß an Waldzerstörung angesichts des weltweiten Klimanotstands absolut inakzeptabel und fürchtet aufgrund drohender Gesetzesreformen, die Landraub begünstigen, zudem weitere Einschränkungen und Gefahren für die indigenen Völker im Amazonasgebiet.

„Es ist klar, dass Maßnahmen zum Schutz des Waldes, der Rechte der indigenen Völker und des globalen Klimas von dieser Regierung nicht kommen werden … Falls irgendjemand den leeren Versprechungen von Bolsonaros Regierung auf der COP geglaubt hat, so liegt die Wahrheit in diesen Zahlen. Im Gegensatz zu Bolsonaro lügen die Satelliten nicht“, sagte Cristiane Mazetti, Senior Campaignerin von Greenpeace Brasilien.

Das Dokument mit den PRODES-Daten wurde übrigens bereits am 27. Oktober erstellt und war der brasilianischen Regierung also schon vor Glasgow bekannt. Erwähnt wurden sie von der Bolsonaro-Regierung auf dem Klimagipfel allerdings nicht. ?‍♀️?‍♀️?‍♀️

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