Wie steht es um das EU-Waldgesetz???🤔🌳

Sophia Rabien (in Elternzeit)
Sophia Rabien (in Elternzeit) Greenpeace e.V. • 19 Oktober 2022
in der Gruppe Themengruppe Wald
Waldzerstörung in Finnland

Was ist eigentlich aus dem EU-Waldgesetz geworden? 🤔

Gerade werden auf EU-Ebene die Weichen für den weltweiten Waldschutz in den nächsten Jahren gestellt. Zentral ist dabei das EU-Waldgesetz, das Importe und Handel mit Produkten aus Waldzerstörung in die EU und innerhalb der EU verbieten soll. Wie ihr vielleicht hier auf Greenwire mitverfolgt habt, gab es im September gute Nachrichten, weil das Europäische Parlament auf den schwachen Vorschlag der EU-Kommission hin wichtige Verbesserungen eingebracht hat (Mehr dazu hier).🌳💪
Nun müssen sich allerdings im sogenannten Trilog-Verfahren EU-Kommission, Parlament und die Mitgliedsstaaten auf den finalen Gesetzestext einigen. Es ist deshalb wichtig, dass die Bundesregierung die Verbesserungen des Europaparlaments unterstützen und sich für ein starkes Waldgesetz einsetzt.


Länder wie Schweden oder Finnland versuchen das Gesetz abzuschwächen. Warum?

Diese Länder exportieren Papier und Zellstoff in andere EU-Länder – auf Kosten der nordischen Wälder. Sie fürchten einen wirtschaftlichen Nachteil, wenn sie Produkte aus Waldzerstörung nicht mehr in der EU handeln können.

Doch auch Deutschland ist an der Problematik nicht unbeteiligt – wir importieren nämlich große Mengen Papier und Zellstoff. Oft landen diese Produkte, die Urwälder zerstören, in Pappkartons, in denen unsere Online Bestellungen verpackt sind: Die Hälfte unseres Papierverbrauchs in Deutschland geht auf Verpackungen zurück!

Was nun?

Die Politik muss JETZT handeln! Wir brauchen ein starkes EU-Waldgesetz und Deutschland muss sich dafür einsetzen. Falls noch nicht geschehen, unterschreib unsere Petition gegen Waldzerstörung!✍️
Wir können zusätzlich im kleinen auf ein paar Dinge achten.

Was kann ich tun?

✅Im Laden in der Nähe einkaufen

Einmal zum Mond und fast zurück: So würden sich die im Jahr 2017 in Deutschland getätigten rund 3,4 Milliarden Online-Bestellungen stapeln lassen – bei einer Pakethöhe von 20 Zentimetern. Viele Versandpakete bestehen aus Frischfaserpapier und werden zudem nicht wiederverwendet. Daher vor jeder Bestellung beispielsweise an die Wälder des Nordens denken, die unter anderem dafür abgeholzt werden, und überlegen: Brauche ich das wirklich? Wenn ja, wo kann ich es bei mir um die Ecke bekommen? Wenn am Ende dennoch der Paketdienst klingelt, möglichst den Karton weiter verwenden.

✅Recyclingpapier verwenden

Ob Klo-, Schreib- oder Druckerpapier – es sollte aus recyceltem Papier hergestellt sein. Der blaue Engel ist ein vertrauenswürdiges Siegel. Warum andere Label wie PEFC und FSC keine gute Alternative für Frischfaser-Papier sind, erklärt Christoph Thies, Greenpeace-Experte für Wälder, im Interview.
Apropos wiederverwerten: Gib jedem Blatt eine zweite Chance, indem du die Rückseite von beispielsweise Kalenderblättern oder Ausdrucken als Notizzettel nutzt.

✅Unverpackt einkaufen

Warum die Zahncreme-Tube auch noch in einem Karton stecken muss, erschließt sich gar nicht. Bei Nudeln kann man es vielleicht noch verstehen. Doch auch die sowie viele andere Produkte gibt es gänzlich unverpackt – in immer mehr Unverpackt-Läden.

💡Weitere Tipps für Waldschutz findest du hier.

💡Außerdem gibt es spannende Websites wie https://environmentalpaper.org/solving-packaging/ die sich mit dem Verpackungswahnsinn auseinandersetzen. 

Ihr findet  dort Leadership Fallstudien, innovative Ideen, nützliche Hinweise zu Produkten und Richtlinien; Möglichkeiten sich mit behilflichen Organisationen zu verbinden, Tipps zur Vermeidung falscher Lösungsansätze usw.