Eine gemeinsame Vortragsveranstaltung von Attac, dem BUND und Greenpeace Böblingen-Sindelfingen am 14. November 2019

Wege in eine nachhaltige Zukunft?

Für alle derzeit lebenden Generationen war klar, dass es den eigenen Kindern einmal besser gehen wird. Man glaubte an den Fortschritt: mehr Waren, größere Häuser, größere Autos auf größeren Straßen, "brummende" Industrie, gute Gesundheitsversorgung, bessere Bildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze. Doch heute sieht das anders aus:

Klimakrise, Artensterben, Mikroplastik, Globalisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0 … Das Thema Umwelt steht in den Schlagzeilen. Je nach Weltanschauung finden wir Maßnahmen zum Schutz der Umwelt überlebenswichtig oder überflüssig, begreifen Digitalisierung und Wandel der Arbeitswelt als Chance oder Bedrohung. Je nach Mentalität schauen wir optimistisch oder mit Schaudern in die Zukunft. In jedem Fall empfinden viele von uns die Situation als unübersichtlich - haben Zweifel und Fragen.

Deshalb haben wir (der BUND, Attac und Greenpeace) uns zusammengetan um "Wege in eine nachhaltige Zukunft" aufzuzeigen.  aufzuzeigen. Vier Vorträge  mit anschließender Diskussion im Arbeiterzentrum Böblingen zeigten Problemfelder und Lösungsmöglichkeiten auf:

1.     Rebellische Jugend (Ludwig Essig, Greenteam Schwabenpower / Fridays for Future Leonberg)

Was die Jugend von der Gesellschaft fordert.

2.     Orientierungslos? (Thomas Damrau, Greenpeace)

Wie wir beim Thema nachhaltige Zukunft oft aneinander vorbei diskutieren.

3.     Green New Deal for Europe (Vincent Welsch, Democracy in Europe Movement 2025 (DiEM25))

Wie wir die nachhaltige Zukunft finanzieren und die soziale Frage nicht aus den Augen verlieren.

4.     Gemeinwohlökonomie (Karl-Heinz Weiss, Ecogood / Internationaler Verein zur Förderung der Gemeinwohlökonomie)

Wie eine Wirtschaft funktioniert, die nicht nur den Profit im Auge hat.

Moderation: Hans-Jörg Zürn, Chefredakteur und Verlagsleiter SZBZ

Dass das Thema aktuell ist, erkannte man schon daran, dass der Saal so voll wurde, dass wir zusätzlich Sitzmöglichkeiten aufstellen mussten. Herr Zürn moderierte den Abend und begrüßte als ersten Referenten Ludwig Essig von den FridaysForFuture und Greenteam Schwabenpower. Er stellte in einem klaren und emotionalen Vortrag die kritische Situation der Welt dar und die Gefährdung der eigenen Zukunft.

Thomas Damrau von unserer eigenen Gruppe beschäftigte sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten ein Problemfeld wahrzunehmen und damit umzugehen. Je nach Sichtweise ergeben sich dabei auch unterschiedliche Möglichkeiten, in welcher Art und Weise man eine Krise angehen will und kann.

Der dritte Referent, Vincent Welsch von DiEM25, reiste aus Frankfurt an und stellte ein Konzept vor wie Europa wieder zu einer demokratischen und nachhaltigen Lebensweise finden könnte. Das Programm von DiEM25 beschäftigt sich mit der Möglichkeit, auf EU-Ebene finanzielle Mittel ohne Steuerbelastung der Bürger zu gewinnen um diese für ökologische und soziale Projekte anzulegen.

Den Abschluss bildete Karl-Heinz Weiss von Ecogood Herrenberg, der eine kurze Einführung in das Konzept der Gemeinwohlökonomie gab; die von Christian Felber geprägte Konzeption bewertet Unternehmen nach einer differenzierten Gemeinwohl-Matrix; entsprechend zertifizierte Betriebe können von staatlicher Seite gefördert bzw. bevorteilt werden. Damit ergibt sich die Möglichkeit der Ausbreitung der GWÖ in einem bestehenden System.

Ein interessanter und gelungener Abend. 

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