Unterwegs mit dem Stadtbus in Eckernförde kann man als Fahrgast in vielen Situationen mit dem Busfahrer mitfiebern. Ob der Bus pünktlich an der naechsten Haltstelle ist, haengt auch von möglichst wenig Hindernissen ab, wie uns Wolfgang Kromat in dieser Folge erzaehlt.
Ein oft unterschaetztes Hindernis sind viele parkende Autos am Straßenrand, sodass der Busfahrer nur im ZickZack-Kurs mit viel Fahrgeschick zumeist (!) hindurchmanövriert - im Diestelkamp ist er auch schon mal "steckengeblieben"!
Öffis - schnell, pünktlich, komfortabel
Wer den öffentlichen Personenverkehr nutzt, der weiß, es ist nicht ein einzelnes Verkehrsmittel, welches allein wichtig ist das Ziel zu erreichen: Es ist die Kette von Verkehrsmitteln, die von Haustür zur Haustür funktionieren muss. Schon eine Minute zu spät, kann schon viel zu spät sein, wenn der / das Anschlussverkehrsmittel schon weggefahren ist. So ist es wichtig, dass öffentliche Verkehrsmittel möglichst pünktlich sind. Zu große Pufferzeiten, damit eventuelle Verspätungen ausgeglichen werden können, verlängert die Fahrtzeit und macht den öffentlichen Verkehr unattraktiver. Um eine möglichst hohe Pünktlichkeit zu erreichen, ohne zu große Pufferzeiten einzubeziehen, ist eine störungsfreie Streckenführung erforderlich. Eventuelle Hindernisse sollten ermittelt und ausgeräumt werden, damit öffentlicher Verkehr schneller und pünktlicher werden kann.
I. Verkehrshindernisse beseitigen
Durch die Nutzung der Fahrbahn als Parkfläche werden öffentliche Verkehrsmittel regelmäßig stark eingeschränkt. Dies führt zum Einem zu Verspätungen, zum Anderen müssen Pufferzeiten in den Fahrplan eingeplant werden, um Wartezeiten durch Gegenverkehr und langsamere Fahrt durch Behinderung in die Fahrtzeiten einzuplanen. Dies verlängert unnötig die Fahrzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bzw. macht diese unzuverlässig.
Weitere Begleiterscheinungen des Parkens auf öffentlichen Fahrbahnen sind erhöhter Schadstoffausstoß und Lärmemissionen durch den erzwungenen Stop-and-go-Verkehr. Bei Einsätzen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, besteht durch die parkenden Kfz die Gefahr der Zeitverzögerung, besonders dann, wenn Einsatzfahrzeuge durch Gegenverkehr in Engstellen zusätzlich blockiert werden.
Das gesamte Verkehrsnetz sollte auf die beschriebenen Hindernisse überprüft werden und nach den folgenden Prioritäten ein Plan entwickelt werden, um diese Hindernisse zu beseitigen:
- Sicherheit – Durchlässigkeit für Rettungsdienste und Feuerwehren
- Mobilität – Freie Fahrt für den öffentlichen Verkehr
- Umweltbelastung – Alle anderen Verkehrswege
Zur Beseitigung der Hindernisse sind in allen Straßen nach den Prioritäten Parkverbote anzuordnen. Da diese Parkverbote die Bewohner der Straßen betreffen, ist nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Kfz der Anwohner anderweitig abgestellt werden können. Dies muss auch nicht in unmittelbarer Nähe sein. Nutzern des ÖPV wird in Eckernförde dort, wo Busse schon recht selten hinfahren, zugemutet, bis zu 800 Metern Fußweg in Kauf zu nehmen, um die nächste Haltestelle zu erreichen.
In Straßen wie dem Diestelkamp zum Beispiel, stehen auf den Grundstücken der Wohnhäuser in der Regel genug Flächen zur Verfügung, die zu Parkflächen umgewandelt werden könnten. Dort wo genügend privater Raum zur Verfügung steht, um Kfz zu parken, ist eine Nutzung von öffentlichen Flächen und eine Zweckentfremdung von Fahrbahnen als Parkfläche nicht sinnhaft begründbar und geht zu Lasten aller anderen Verkehrsteilnehmer.
Um den Prozess zu vereinfachen und auch zu beschleunigen, sucht die Stadtverwaltung den persönlichen Kontakt mit Grundstückseignern und unterstützt gegebenenfalls durch unbürokratische Änderung der Bebauungspläne. Zeitvorgaben zur Umsetzung von Parkverboten geben eine verlässliche Richtung vor. Dort, wo auf den Grundstücken kein ausreichender Raum zur Verfügung steht, strebt die Stadt andere Lösungen an, wie z.B. den Bau von Parkhäusern oder Tiefgaragen in fußläufiger Entfernung (bis 10 Minuten).