Hierzulande muss niemand lernen wie er Fleisch isst, oder irgendwo Käse drüber streuen kann. Aber kann man auch mit pflanzlichen Speisen satt werden? Wie geht das kreativ, attraktiv und genussvoll? Inspirieren, Vorbehalte abbauen, Mut machen. Dies sollten unsere Rezepte und Texte leisten.

Veröffentlichte Rezepte, die Tierprodukte enthalten, eignen sich gut mit nur kleinem Zeitaufwand für Zwischendurch dazu, das alltägliche Leid der Tiere, das hinter verschlossenen Türen stattfindet, ins Bewusstsein zu rufen und dadurch einen Veränderungsprozess in Gang zu bringen.

Zur Erinnerung: _täglich_ werden in Deutschland für die Nachfrage nach Fleisch, Milch und Eiern 2 Millionen Tiere umgebracht. Fische sind dabei nicht mit eingerechnet. Die allermeisten davon müssen obendrein zuvor Schmerzen und Qualen erleiden.

Die Massen-Nachfrage nach diesen Qualprodukten entsteht unter anderem dadurch, dass regelmäßig Rezepte mit diesen Zutaten in Umlauf gebracht und somit ein Anreiz besteht, diese nachzukochen, obwohl es heute wirklich leicht ist, z. B. einen Kuchen auch ohne Ei zu backen.

Hier ein Beispiel einer Mail an meine Tageszeitung. Mir ist dabei ein gewaltfreier Kommunikationsstil wichtig. Da sich zu jedem "klassichen" Gericht im Internet mittlerweile eine vegane Variante finden lässt, ist es mit kleinem Aufwand machbar einen Vorschlag mitzuliefern. Dies zeigt dem Empfänger, dass man sich konstruktive Gedanken macht. In der Ansprache gehe ich davon aus, dass das Problem Massentierhaltung allgemein bekannt ist und Tierquälerei abgelehnt wird; insbesondere wird nicht die Tierhaltung als solche infrage gestellt, sondern auf das millionenfache konkrete Tierleid aufmerksam gemacht, das sich aber heutzutage hierzulande extrem leicht vermeiden lässt. Vegane Rezepte fungieren dabei als Werkzeug im Rahmen eines unverbindlichen Vorschlags.

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Betreff: Ratgeber: Tierleid durch Rezepte reduzieren

Hallo liebes YYY-Team,

ich habe ZZZ abonniert und habe am Freitag auf Seite 26 den Ratgeber gelesen. Oben links ist ein Rezept veröffentlicht.

Das Rezept (Kapressknödel) enthält vier Zutaten (Butter, Milch, Eier, Bergkäse), von denen wir wissen, dass diese hierzulande leider standardmäßig aus tierquälerischer Massentierhaltung eingekauft werden.

Dagegen gibt es hier zum Beispiel ein Kapressknödel-Rezept, das man sehr leicht auch ohne Tierleid zu verursachen nachkochen kann: https://oink-vegan.com/post/vegane-kaspressknoedel/ (mit Tradition).

Wäre die Ratgeber-Redaktion prinzipiell offen dafür, das Tierleid, das durch den Einkauf bestimmter Zutaten verursacht wird, durch geschickte Rezeptauswahl bewusst zu reduzieren?

Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.



Mit freundlichen Grüßen



AAA



ORT / Tel.: CCC

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Ein Ziel ist es, den Empfänger(m/w/d) zu erinnern, dass er eine Teil-Verantwortung für die Situation der Tiere trägt (und nicht nur die, die die Rezepte nachkochen). Ob und wie er diese Verantwortung wahrnimmt, kann er sich selber überlegen. Die Frage am Ende soll dazu einladen, darüber zu reflektieren.