Sorong, Westpapua im Oktober. Johny Kamuru, Landrat der indonesischen Provinz Westpapua hat keine Angst vor einer Klage. Er hat sich mit vier großen Unternehmen angelegt, die über Lizenzen von mehr als 105.000 Hektar Waldgebiet in Westpapua verfügen. Dort betreiben die Firmen hemmungslos Kahlschlag und profitieren vom Gewinn des Holzverkaufs. Ist der Wald erst einmal weg, können sich die Firmen überlegen, ob sie das Land in Palmölplantagen umwandeln oder es einfach als Sicherheit verwenden, um sich weitere Kredite bei Banken für weiteren Landkauf zu beschaffen.

Währendessen zahlen die Unternehmen den indigenen Gemeinschaften zwar Entschädigungssummen für Wald und Land und versprechen Wohlstand und eine bessere Infrastruktur dort, wo Palmölplantagen entstehen sollen. Kamuru meint jedoch, dass die Firmen tatsächlich nur wenig Land in Plantagen umwandeln, weil sie hauptsächlich am Holzertrag interessiert seien.

Kamurun will die indigenen Gemeinschaften stattdessen stärken und ihnen die Rechte auf ihr Land zurückgeben. Nur so könne der Wald bewahrt und dadurch auch die traditionelle Gesellschaft fortleben. Die Familien des Clans Gelek Malak Kalawilis Pasa haben nun Mitte Oktober auf Anordnung tatsächlich 3247 Hektar ihres Landes zurückerhalten. Die Gemeinschaft hatte von Anfang an möglichen Palmölplantagen auf ihrem Gebiet kritisch gegenübergestanden. Nun möchte die Familie anderen Gemeinschaften in der Region Vorbild und ein würdiger Wächter ihres eigenen Waldes sein.
Johny Kamurus Entscheidung ist ein historischer Meilenstein für die Anerkennung der Rechte der indigenen Völker Papuas. Greenpeace und andere NGOs hoffen, dass sie als Musterlösung bei zukünftigen Entscheidungen dienen wird.